Symbolbild

Laut den Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik nimmt die Gewalt an Schulen im Saarland insgesamt zu. Demnach ist die Zahl der Straftaten zwischen 2013 und 2017 um 114 Prozent gestiegen. In keinem anderen Bundesland sind die Zahlen so stark angestiegen wie im Saarland. 

„Diese Zahlen sind erschreckend und dürfen nicht bagatellisiert werden, sondern sollten genau analysiert werden“, so Kirsten Cortez, bildungspolitische Sprecherin der FDP Saar.„ Neben der Fragestellung gegen wen sich die Gewalt richtet, ist es wichtig zu erfahren, welche Maßnahmen bisher hilfreich waren und da scheint im Saarland bis auf ein Mediationsprogramm noch nicht viel auf den Weg gebracht worden zu sein, was die Zahlen eindeutig zeigen.“ 

Da sich Gewalt häufig wohl auch gegen Lehrpersonal richtet, ist es wichtig in der Lehrerausbildung mehr Augenmerk auf das Thema der Gewaltprävention zu richten und Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich zu stärken. „Ich stelle mir in diesem Kontext auch die Frage, ob die von der Regierung forcierte Inklusion in den Schulen dazu führt, dass Lehrer und Lehrerinnen zeitweise überfordert sind mit den vielfältigen Anforderungen, die über das hinausgehen, was sie in ihrer Ausbildung gelernt haben“, so Cortez. 

Inklusion ist eine pädagogische Herausforderung auf hohem Niveau, man muss die Strukturen so verändern, dass man sonderpädagogische Ressourcen und Professionen in die Regelschulen bringt und man muss Teamstrukturen entwickeln. Dazu brauchen wir mehr Personal an den Schulen und die Besinnung auf den individuellen Bedarf von Kindern, der manches Mal in einer speziellen Förderschule besser beachtet würde. Um Prävention und Krisenintervention professionell in die Schulen zu integrieren sollten mehr Sozialarbeiter und Psychologen in den Schulen aktiv sein, und zwar nicht erst im Krisenfall, sondern wirklich zur Prävention.

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