HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
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Am Donnerstag (16.02.2017) kamen auf Einladung von Europaminister Stephan Toscani Vertreter des Wirtschafts- und Sozialausschusses der französischen Region Grand Est (CESER) und der Großregion (WSAGR) zu einem Treffen zusammen. Im Mittelpunkt des Meinungsaustausches standen Themen wie die Mehrsprachigkeit im Rahmen der Frankreichstrategie und die Verzahnung der grenzüberschreitenden Berufsausbildung. Weitere Themen waren bestehende administrative Hindernisse durch die europäische Entsenderichtlinie und die Folgen einer möglichen Pkw-Maut auf den Handel und die Wirtschaft innerhalb der Grenzregion.

Europaminister Stephan Toscani: „Die Arbeit der beiden Ausschüsse ist ein unverzichtbarer Bestandteil für den guten interregionalen Dialog der Wirtschafts- und Sozialpartner in unserer Großregion. Wir können auch dank der Arbeit dieser Ausschüsse in der Großregion auf eine erfolgreiche interregionale Entwicklung verweisen. Die Fortschritte im Bereich des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes und der Wirtschaft beweisen, dass wir in der Großregion stärker zusammenwachsen.“

Er erklärte weiter: „Dennoch benötigen wir lebensnahe Lösungen, zum Beispiel bei der Umsetzung der europäischen Entsenderichtlinie oder der geplanten Autobahnmaut, um die grenzüberschreitende Mobilität nicht vor neue administrative Hindernisse zu stellen.“

In einer Pressekonferenz stellten die beiden beratenden Gremien der Wirtschafts- und Sozialpartner der französischen Region Grand Est sowie der Großregion SaarLorLux in der Staatskanzlei unter Leitung des Präsidenten des Wirtschafts-, Sozial- und Umweltausschusses der Region Grand Est (CESER), Patrick Tassin, und dem Leiter der saarländischen Delegation im Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR), Oliver Groll, die Ergebnisse des jüngsten Berichts zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Großregion 2015/2016 vor und zeichneten damit ein fundiertes Bild des Arbeitsmarktes und der Wirtschaftsstrukturen der Großregion.

Patrick Tassin, Präsident des CESER Grand Est, erklärte: „Der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltausschuss (CESER) Grand Est hat den Anspruch, gemeinsame und starke Interessenvertretung für die gesamte organisierte Zivilgesellschaft der neuen Region Grand Est zu sein. Sein besonderer Beitrag besteht darin, die Mandatsträger im Regionalrat ausführlich und unparteiisch zu beraten, damit sie ihre Entscheidungen mit besserer transparenter Kenntnis der Sachlage treffen können. Die Region Grand Est hat die Besonderheit, an eine Weltstadt wie Paris, aber auch an vier Länder anzugrenzen (Deutschland, Luxemburg, die Schweiz und Belgien), die auf europäischer Ebene und weltweit bedeutend sind. Diese geographische Lage ist ein gemeinsamer Vorteil, den wir gerade mit dem Saarland, insbesondere im Industriebereich vor allem im Automobilbereich, in der grenzüberschreitenden Ausbildung und in der Forschung weiter entwickeln müssen.“

„Im WSAGR versuchen wir, dem jeweiligen Gipfel Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Großregion an die Hand zu geben, die sowohl zwischen den Sozialpartnern als auch zwischen den Teilregionen abgestimmt sind. Dabei kommen tagesaktuelle Schwierigkeiten wie die Entsendepraxis bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen oder die geplante deutsche Maut, aber auch grundlegende Problemfelder wie der unzureichende ÖPNV bei seit Jahren steigenden Grenzpendlerzahlen auf den Tisch. Die saarländische Delegation arbeitet traditionell nach außen und innen einvernehmlich und produktiv an diesem Prozess mit. Wir sehen einer Fortsetzung mit der neuen französischen Delegation und den anderen Gesprächspartnern aus der Wallonie, Rheinland-Pfalz und Luxemburg in der gerade angelaufenen luxemburgischen Präsidentschaft erwartungsvoll entgegen“, so der Leiter der saarländischen Delegation im Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR), Oliver Groll, abschließend.

 

Hintergrund:

Der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR) arbeitet als beratendes Organ des Gipfels im sozio-ökonomischen Bereich seit 1997. Der WSAGR ist Sprachrohr der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Arbeitgeber in der Großregion. Er hat 36 ordentliche Mitglieder. Die Großregion ist die europaweit einzige Grenzregion, die mit dem WSAGR einen grenzüberschreitenden Wirtschafts- und Sozialausschuss besitzt.

Die Abkürzung CESER steht für Conseil économique social et environnemental régional. Im CESER sind Personen aus der organisierten Zivilgesellschaft vertreten. Aktuell hat er 253 Mitglieder, darunter Verantwortliche von Unternehmen, Gewerkschaften, Landwirte, Kultur und aus dem Bereich Umwelt. Er ist eine beratende Institution für die regionale Politik. Er wurde am 01. Januar 2016 gegründet aus der Fusion der CESER Lothringen mit dem CESER von Elsass und Champagne-Ardenne.

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