In dieser Woche hat die Europäische Kommission entschieden, dass das maßgeblich von der Universität der Großregion gegründete Universitätsnetzwerk EURCrossBorderAlliance mit dem Label „Europäische Universität“ vorerst nicht ausgezeichnet wird. Eine Beteiligung an der neuen Bewerbungsrunde im Herbst ist beabsichtigt.

Zur Entscheidung sagte Ministerpräsident Tobias Hans: „Dass die Universität der Großregion und das von ihr unterstützte Netzwerk in der ersten Pilotphase nicht dabei ist, ist sicherlich enttäuschend für alle, die hier Großartiges geleistet haben. Es ist bedauerlich, dass die EU-Kommission den Fokus mehr auf regionale Ausgewogenheit statt auf inhaltliche Exzellenz gelegt hat. Mit der UniGR haben wir gezeigt, wie Europa an seinen Nahtstellen zusammenwächst. Die heutige Entscheidung der EU-Kommission erkennt das bisher Geleistete und die Chancen für unsere Studierenden hier in der Region und weit darüber hinaus leider nicht an. Wir werden uns aber von dieser aus unserer Sicht unverständlichen Entscheidung nicht entmutigen lassen. Wir setzen konsequent unseren erfolgreich eingeschlagen Weg fort und ich ermuntere die UniGR, sich von diesem Rückschlag nicht beirren zu lassen und die angestrebte Kooperation wie geplant weiter zu entwickeln.

Europaminister Peter Strobel sagte auch für den weiteren Prozess seine volle Unterstützung zu: „Mit dem Label ‚Europäische Universität‘ würde der Spitzenforschung und –lehre an unserer Universität die verdiente Auszeichnung für ihre Bemühungen verliehen werden. Ich ermutige alle Beteiligten, auch weiter am Ball zu bleiben. Meine Unterstützung für die nächste Ausschreibung haben sie jedenfalls.“

Hintergrund:

Die Europäische Kommission hat im Oktober 2018 im Rahmen des Erasmus+-Programms eine erste Pilotausschreibung zur Förderung Europäischer Universitätsnetzwerke (EUN) veröffentlicht.

Der Europäische Rat hatte im Dezember 2017 in seinen Schlussfolgerungen „die Stärkung strategischer Partnerschaften zwischen Hochschuleinrichtungen in der gesamten EU und die Förderung der Herausbildung von etwa zwanzig “Europäischen Hochschulen” bis 2024, bestehend aus nach dem Bottom-up-Prinzip errichteten Hochschulnetzwerken in der gesamten EU, die es Studierenden ermöglichen, durch eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben, und somit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen beitragen;“ gefordert.

Die Universität der Großregion hatte sich fristgerecht Ende Februar 2019 mit der neu konstituierten EURCrossBorderAlliance auf diese Ausschreibung beworben. Die neue Allianz umfasst acht Universitäten aus drei europäischen Grenzregionen: neben den sechs Partneruniversitäten der Großregion (Universität des Saarlandes, Technische Universität Kaiserslautern, Universität Lüttich, Université de Lorraine, Universität Luxemburg, Universität Trier) die Universität Kaunas/Litauen und die Universität Sofia/Bulgarien sowie als weitere strategische Partner Hochschulen aus Polen, Schweden, Frankreich, Serbien und Nordmazedonien. Auch die htw saar ist als assoziierter Partner an der Allianz beteiligt.

Insgesamt waren europaweit 54 Bewerbungen von mehr als 300 Universitäten auf den ersten Pilotaufruf eingegangen. 17 Partnerschaften wurden nun ausgewählt. Ein zweiter Aufruf soll für 2020 folgen.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein