Wenn heute Gebäude aus den 60er oder 70er Jahren modernisiert, umgebaut oder abgerissen werden, tritt mit großer Wahrscheinlichkeit auch Material mit krebserregendem Asbest zu Tage. Für den Laien ist der Stoff in seinen etwa 4000 unterschiedlichen Anwendungen in der Regel nicht eindeutig auszumachen. Die Unsicherheit, auch die Unkenntnis vieler Hausbesitzer im Umgang mit dem gesundheitsgefährdenden Stoff ist entsprechend groß.
Eine neue Broschüre, die vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zusammen mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) herausgegeben wurde, will speziell privaten Hausbesitzern Hilfestellung geben.
„Bereits im Vorfeld von Bauarbeiten an älteren Häusern sollte durch fachgerechte Beprobung eine mögliche Asbestbelastung identifiziert werden. Sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich müssen entsprechende Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz getroffen werden. Dies ist nicht nur im eigenen Interesse notwendig, sondern auch im Interesse der Handwerker und der Nachbarn“, darauf weist der auch für Arbeitsschutz zuständige Minister Reinhold Jost hin. „Die Broschüre soll für die Gefahren durch unsachgemäßen Umgang mit Asbest sensibilisieren und bietet zugleich wichtige Hinweise für eine sichere Entsorgung. Außerdem finden Interessierte eine Übersicht der zuständigen Stellen und Ansprechpartner im Land“, so Jost.
Asbest ist bereits seit 1993 in Deutschland aus gutem Grund verboten: Die Asbestfaser steht als Auslöser von beruflich verursachten Krebserkrankungen unter allen chemischen Stoffen an erster Stelle. In den 60er und 70er Jahren war der Einsatz asbesthaltiger Materialien in der Bauwirtschaft allgegenwärtig, denn die Faser war für Brandschutzmaßnahmen hervorragend geeignet. Asbesthaltige Produkte wurden z.B. als Dachwellpappen, Zementrohre, Blumenkästen, Fensterbänke, Brandschutzmatten, Vinylasbestplatten, Brüstungs- und Deckenplatten sowie in Nachtspeicheröfen verbaut. Asbest wurde auch in Isolierungen an Lüftungsklappen und Rohrdämmungen bei Heizungsrohren sowie in Fensterkitte, Kleber und Spachtelmassen gemischt.
Die Broschüre kann unter www.saarland.de/213659.htm heruntergeladen oder beim Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz angefordert werden.
Weitere Informationen zu Asbest auf der Seite www.saarland.de/104766.htm
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