Diese drei großen Industriezweige erbringen im Saarland fast drei Viertel des Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe, der sich in den ersten neun Monaten 2018 auf 20,8 Mrd. Euro belief. Das waren 0,2 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr, wobei das Inlandsgeschäft mit plus 0,4 Prozent besser lief als die Exporte (  1,5 %). Das Verarbeitende Gewerbe seinerseits hat im Saarland, gemessen an der Bruttowertschöpfung, wegen seiner traditionell hohen Industriedichte einen größeren Anteil an der Gesamtwirtschaft, als dies in den meisten anderen Bundesländern der Fall ist. Gepaart mit der hohen Exportabhängigkeit des Saarlandes fallen Sondereinflüsse hierzulande demnach stärker ins Gewicht als auf Bundesebene. 

Insgesamt erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Saarlandes als Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung im ersten Halbjahr 2018 nominal noch um 2,6 Prozent (neuere BIP-Ergebnisse liegen zurzeit noch nicht vor). Preisbereinigt bedeutet das ein reales Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. Damit verlief die Konjunktur im Saarland sowohl nominal als auch real ungünstiger als in den anderen Bundesländern. Für Deutschland insgesamt wurde die Wirtschaftsentwicklung des ersten Halbjahres nominal auf plus 3,7 Prozent beziffert, real auf 1,9 Prozent.

Die saarländische Bauwirtschaft kann mit dem bisherigen Jahresverlauf überaus zufrieden sein. Bis zum September sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe aufgrund von Großaufträgen um 22,7 Prozent gestiegen, wodurch der Gesamtumsatz auf ein Plus von 14,2 Prozent kommt. Die Wachstumsimpulse stammen in diesem Jahr vor allem aus dem Wohnungsbau. Auch die öffentlichen Körperschaften dehnten ihre Bautätigkeiten kräftig aus. Insgesamt kann die saarländische Baubranche weiter hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, denn eine beachtliche Zunahme der Baugenehmigungen im Wohnungsbau verspricht anhaltend gute Aussichten.

Die privaten Haushalte zeigten sich in einer weiterhin konsumfreudigen Stimmung. Beim Einzelhandel (ohne Kfz) sorgten sie in den ersten drei Quartalen 2018 für eine Umsatzverbesserung um 2,3 Prozent, während der Handel mit Kraftfahrzeugen trotz der großen Unsicherheiten wegen der Dieselproblematik noch um 8,0 Prozent zulegen konnte. Das Gastgewerbe scheint immer stärker von der zunehmenden Attraktivität des Saarlandes als Tourismusregion zu profitieren, denn es verbuchte bis zum September um 2,9 Prozent höhere Umsätze als im gleichen Vorjahreszeitraum. Auch die Zahlen der Gästeankünfte (+ 0,9 %) und der Übernachtungen (+ 2,8 %) gehen weiter nach oben, sodass die saarländische Tourismusbranche nach den Rekordergebnissen der Vorjahre auch 2018 auf ein weiteres Spitzenjahr hoffen darf.

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