HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis

DIE LINKE im Saarländischen Landtag wirft der Landesregierung vor, den Tier- und Artenschutz zugunsten des Windkraft-Ausbaus zu vernachlässigen. Am Montag hatten Tierschützer unmittelbar unter der Windkraft-Anlage in Schmelz-Bettingen einen geschredderten Rotmilan aufgefunden, seine Brut war im Nest verhungert. Dabei hatten sowohl der Naturschutzbund als auch ein Gutachten vor dem Bau der Anlagen davor gewarnt, dass in diesem Gebiet der europaweit geschützte Rotmilan heimisch ist. „Das Land hat die Anlagen trotzdem genehmigt und den Artenschutz in den Wind geschlagen“, kritisiert die umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion Dagmar Ensch-Engel. „Das war und ist unverantwortlich. Der Profit der Windkraft-Lobby darf keinen Vorrang vor dem Schutz bedrohter Tiere haben. Der Umweltminister muss nun klarstellen, wie es dazu kommen konnte, dass die Anlagen trotz eindeutiger Warnungen vor Gefahren für den Rotmilan-Bestand und eines entsprechenden Gutachtens genehmigt wurden, obwohl der Rotmilan eine streng geschützte Art im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes ist.“

Der tierschutzpolitische Sprecher Ralf Georgi ergänzt: „Rotmilane haben ohnehin schon Probleme, ausreichend Nachwuchs groß zu ziehen, weil durch eine immer intensivere Landwirtschaft immer mehr Grünland und Brachen wegfallen, die sie für die Nahrungssuche brauchen. Jetzt kommt eine weitere Bedrohung durch Windkraftanlagen hinzu. In ganz Deutschland fallen immer mehr Rotmilane den Rotoren zum Opfer. Keine Vogelart wird häufiger an Windenergieanlagen getötet als der Rotmilan, warnt auch die Deutsche Wildtier-Stiftung. Nach ihren Berechnungen sterben jährlich bis zu 250.000 Fledermäuse und 12.000 Greifvögel durch Windkraftanlagen.“

„Ein Umweltminister, der den Tierschutz zum Wohl der Profite einzelner Konzerne ausblendet ist so unglaubwürdig wie diejenigen, die für den Windkraft-Ausbau Natur zerstören um angeblich Natur zu schützen“, so Ensch-Engel und Georgi abschließend.

Quelle: Fraktion DIE LINKE Saar

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