HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung leisten Migrantenunternehmen einen immer größeren Beitrag zur Beschäftigungsquote in Deutschland. Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler.
Klaus Kessler - Stellvertretender Fraktionsvorsitzender - Bild: gruene-fraktion-saar.de
Klaus Kessler – Stellvertretender Fraktionsvorsitzender – Bild: gruene-fraktion-saar.de
„Migration ist ein Arbeitsmarktmotor. Das belegen die neuen Zahlen der Bertelsmann Stiftung eindeutig. So ist die Zahl selbstständiger Unternehmer mit Migrationshintergrund zwischen 2005 und 2014 um ein Viertel auf 709.000 gestiegen. Im Jahr 2014 wurden in solchen Unternehmen rund 1,3 Millionen Arbeitnehmer beschäftigt und damit 36 Prozent mehr als noch 2005.

Angesichts des demografischen Wandels und des bevorstehenden Fachkräftemangels steht es außer Frage, dass wir künftig noch deutlich mehr auf Zuwanderung angewiesen sein werden. Das gilt besonders für das Saarland. Laut Berechnungen der Statistischen Ämter haben wir hierzulande bis 2030 mit einem Bevölkerungsrückgang von zehn Prozent zu rechnen. Wir müssen daher von der Haltung wegkommen, die Flüchtlingssituation vorrangig unter der Kostenfrage zu betrachten. Zuwanderung muss als Chance für unsere Gesellschaft, als Chance zur Stärkung des Arbeitsmarkts und letztlich der Wirtschaft begriffen werden.

Sowohl der Bund als auch die Länder sind gefragt, hierfür die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir brauchen in Deutschland endlich ein modernes Zuwanderungsgesetz, das den Arbeitsmarktzugang von Migranten regelt und die Anerkennung ausländischer Berufs- und Bildungsabschlüsse erleichtert. Auch das Angebot an Sprach- und Integrationskursen muss deutlich ausgeweitet werden. Dies ist auch Grundvoraussetzung, um letztlich das Qualifikationsniveau von Zuwanderern zu verbessern. Wir fordern darüber hinaus von der Landesregierung, in Zusammenarbeit mit den Kammern, den Kommunen und der Privatwirtschaft die Beratungsangebote etwa für gründungsinteressierte Migranten auszuweiten und entsprechende Seminare und Workshops anzubieten.“

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