HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Zum wachsenden Widerstand seitens der Bürgerinnen und Bürger der Bliesgau-Gemeinden gegen eine Erweiterung des Rubenheimer Kalksteinbrauchs bei Gersheim erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Hubert Ulrich:

“Zunehmender Schwerlastverkehr sowie eine deutlich steigende Belastung durch Lärm und Staub: Die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger, die von den Auswirkungen eines Ausbaus des Rubenheimer Kalksteinbruchs betroffen sein würden, sind erheblich. Dass alleine eine Interessensgemeinschaft aus Erfweiler-Ehlingen 500 Stellungnahmen aus der Bevölkerung hierzu gesammelt hat, spricht eine deutliche Sprache. Die Landesregierung darf die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger nicht länger ignorieren.

Unserer Auffassung nach wird der zunehmende Abbaubetrieb durch die geplante Erweiterung des Kalksteinbruchs von zehn auf 37 Hektar zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität der Bewohner der umliegenden Gemeinden führen. Darüber hinaus halten wir den Ausbau der Anlage aus ökologischen Gründen für unverantwortlich. Schließlich liegt der Steinbruch am Rande der Kernzone des Biosphärenreservats Bliesgau, umgeben von Natur- und Vogelschutzgebieten. Die Erweiterung würde sich außerdem erheblich auf das Landschaftsbild auswirken, was letztlich auch negative Folgen für den Tourismus in der Region haben könnte.

Hinzu kommt, dass der Betreiber der Anlage in der Vergangenheit mehrere Umweltauflagen nicht erfüllt hat, wie im Umweltausschuss des Landtags am 18. März 2016 dargelegt wurde. So seien unter anderem Gewässer, in denen Amphibien lebten, mit Abbauprodukten aufgeschüttet worden. Darüber hinaus sei das Abbaufeld unzulässiger Weise bis ins Naturschutzgebiet Bliesgau ausgedehnt worden. Betriebsstoffe wie Hydrauliköle habe man zunächst nicht vollständig in Auffangwannen zurückgehalten. An der Verlässlichkeit des Betreibers muss damit unserer Auffassung nach erheblich gezweifelt werden.

Aus diesen Gründen fordern wir die Landesregierung auf, im Sinne des Umweltschutzes und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger die geplante Erweiterung des Kalksteinbruchs abzulehnen.”

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