HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Zum heutigen ,Earth Overshoot Day’ erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Hubert Ulrich:
Hubert Ulrich, Fraktionsvorsitzender DIE GRÜNEN im Landtag - Bild: gruene-fraktion-saar.de
Hubert Ulrich, Fraktionsvorsitzender DIE GRÜNEN im Landtag – Bild: gruene-fraktion-saar.de
“Seit heute verbraucht die Menschheit mehr natürliche Ressourcen, als sie unser Planet in diesem Jahr eigentlich bereitstellen kann. Wir beobachten mit großer Sorge, dass dieser sogenannte Earth Overshoot Day von Jahr zu Jahr weiter nach vorne rückt. 2015 fiel er auf den 13. August, im Jahr 1987 gar erst auf den 19. Dezember. Dieser fatale Trend zeigt: Während der Lebensstil in den Industrienationen immer aufwendiger wird und der Energieverbrauch stetig wächst, fehlt es an einer tragfähigen Nachhaltigkeitsstrategie, um den Raubbau an unserem Planeten wirkungsvoll zu vermindern.

Fest steht: Wir werden diese Ökoschulden niemals verringern können, wenn wir weiterhin an fossilen Energieträgern wie der Kohle festhalten. Die Große Koalition sowohl auf Bundes- als auch Landesebene muss den Ausbau der Erneuerbaren Energien daher deutlich mehr als bislang vorantreiben und in moderne Stromspeicher investieren. Gleichzeitig halten wir einen bundesweiten Klimaschutzplan mit verbindlichen Zielen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes für unerlässlich. Dies muss einerseits ein mittelfristiges Aus für die Kohlemeiler bedeuten.

Andererseits brauchen wir erheblich mehr Investitionen in die Weiterentwicklung der Elektromobilität, zumal der Verkehrssektor rund 17 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes ausmacht. In diesem Zusammenhang erwarten wir von der saarländischen Landesregierung, die Verkehrsunternehmen im ÖPNV-Bereich mit Fördermitteln bei der Anschaffung von Elektro- und Hybridbussen zu unterstützen, wie es auch in Baden-Württemberg praktiziert wird.

Das Thema Nachhaltigkeit darf jedoch nicht auf den Energie- und Verkehrssektor beschränkt bleiben. Laut Angaben des Bundesumweltministeriums verbraucht jeder Deutsche im Schnitt jährlich eine halbe Tonne an Lebensmitteln und verursacht damit indirekt pro Kopf 2,1 Tonnen an Treibhausgasen, die durch Erzeugung, Verarbeitung, Lagerung und Transport der Produkte entstehen. Um diese Emissionen zu reduzieren, müssen wir weg gekommen von der überwiegend industriellen Agrar- und Lebensmittelproduktion. Das muss bedeuten, mehr in die Direktvermarktung von Lebensmitteln zu investieren und Betriebe bei der Umstellung auf den Ökolandbau mit ausreichend Fördermitteln zu unterstützen. Den Anteil der ökologischen Landwirtschaft zu erhöhen, würde auch einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten.”

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