Symbolbild

DIE LINKE im Saarländischen Landtag sieht sich durch die bekannt gewordenen vorläufigen Zahlen der Wohnungseinbrüche im Saarland in ihrer Kritik an statistischen Tricks des Innenministeriums bestätigt. Nach einem gemeldeten Rückgang um 556 Fälle im Jahr 2017 soll im letzten Jahr die Zahl wieder um 325 Fälle gestiegen sein. 

Der Innenpolitiker Dennis Lander: „Letztes Jahr, als der Skandal um den Landessportverband, das Versagen der Rechtsaufsicht und die Kosten der Geburtstagsfeier des Innenministers für besonderes Aufsehen sorgten, hat sich Herr Bouillon für einen angeblich deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche ‚um fast 29 Prozent‘ feiern lassen. 

Wir haben damals darauf hingewiesen, dass das Ministerium 279 Einbrüche, die 2017 begangen und auch in der KRISTAL-Datenbank der Polizei erfasst wurden, nicht in der Kriminalstatistik erwähnt hat und das Ministerium ein Jahr später wohl über 200 Fälle aus 2017 nacherfassen muss. Genau das ist jetzt passiert. 

Sogenannte ‘Überhänge’ aus dem Vorjahr, also Fälle, die in der Statistik eines Jahres auftauchen, obwohl sie eigentlich in einem der Vorjahre verübt wurden, sind normal. Nicht normal war allerdings die Höhe dieser Zahl. Der Innenminister hat dies damals umgehend zurückgewiesen. 

Heute jedoch begründet er die Zunahme genau damit. Vor einem Jahr warf Herr Bouillon mir vor, ‚die gute Arbeit unserer Fachleute bei der Polizei‘ zu hinterfragen, weil ich auf diese statistischen Ungereimtheiten aufmerksam gemacht habe und erklärte, die Zahlen würden in jedem Jahr auf die gleiche Art und Weise erfasst. Heute begründet er den Anstieg auch mit einer ‚Änderung bei der Erfassung dieser Delikte‘. Es bleiben also viele Fragen offen.“

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