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Seit Februar 2016 werden die am Schulobstprogramm teilnehmenden Schulen und Kitas im Saarland nur noch einmal statt bislang drei Mal wöchentlich mit frischem Obst und Gemüse beliefert. Der Grund dafür ist laut Angaben der Landesregierung ein Fehlbetrag von rund 200.000 Euro für das laufende Schuljahr. Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:

„Obst und Gemüse sind ein wichtiger Bestandteil ausgewogener Ernährung. Allerdings nimmt nur ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland regemäßig in ausreichenden Mengen Obst und Gemüse zu sich. Falsche Ernährung trägt mit dazu bei, dass immer mehr junge Menschen übergewichtig oder sogar adipös werden. Im Saarland lag der Anteil von fünfjährigen Jungen, die unter Übergewicht leiden, im Jahr 2015 bei 5,7 Prozent, bei gleichaltrigen Mädchen bei sechs Prozent. 4,5 Prozent der Jungen und 4,8 Prozent der Mädchen sind sogar adipös (Angaben des 3. Berichts zur Gesundheit und gesundheitlichen Versorgung von Grundschulkindern im Saarland).

Wie bekannt ist, werden Ernährungsgewohnheiten bereits im frühen Kindheitsalter geprägt. Vor diesem Hintergrund leistet das EU-Schulobst und -gemüseprogramm, das im Saarland im Jahr 2009 eingeführt wurde, einen wichtigen Beitrag zur Ernährungsbildung junger Menschen und letztlich auch zum Gesundheitsschutz. An dem Projekt, das mit EU-Fördermitteln unterstützt wird, beteiligen sich inzwischen neben den Grund- und Förderschulen auch zahlreiche weiterführende Schulen und Kitas. Mittlerweile erhalten rund 33.000 saarländische Kinder in 359 Einrichtungen frisches Obst und Gemüse von regionalen Anbietern.

Aufgrund dieses großen Interesses sollte es das Bestreben von Umweltminister Jost sein, das Programm weiter auszubauen und mit den nötigen Finanzmitteln auszustatten. Es ist der völlig falsche Weg, das Angebot aufgrund aufgebrauchter EU-Fördermittel zu kürzen und die Schulen nur noch einmal pro Woche mit Obst und Gemüse statt wie bislang drei Mal zu beliefern. Wir fordern von der Landesregierung, den Fehlbetrag von insgesamt 200.000 Euro aufzubringen, um die Schulen weiterhin drei Mal wöchentlich mit frischem Obst und Gemüse versorgen zu können. Das muss der Landesregierung die Gesundheit und Ernährungserziehung unserer Kinder wert sein.“

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