Durchweg positive Ergebnisse werden dagegen aus den beiden anderen großen Industriezweigen gemeldet: Im Maschinenbau haben die Auftragseingänge um 7,3 Prozent zugenommen, sodass die Produktion dort um 14,3 Prozent gesteigert werden konnte. Der Umsatz der Maschinenbauer erhöhte sich gar um 18,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Stahlindustrie („Metallerzeugung und -bearbeitung“) zeigte sich gut erholt von der Stahlkrise und meldete eine Auftragsverbesserung von 18,1 Prozent. Bei einem Produktionsanstieg von 9,4 Prozent verzeichnete der Umsatz ein Plus von 14,6 Prozent.

Diese drei großen Industriezweige erbringen im Saarland fast drei Viertel des Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe, der sich im Jahr 2017 auf 27,9 Mrd. Euro belief. Das waren 6,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr, wobei die Exporte mit plus 12,0 Prozent besser liefen als das Inlandsgeschäft (+ 1,3 %). Das Verarbeitende Gewerbe seinerseits hat im Saarland, gemessen an der Bruttowertschöpfung, wegen seiner traditionell hohen Industriedichte einen größeren Anteil an der Gesamtwirtschaft, als dies in den meisten anderen Bundesländern der Fall ist. Insofern wirkten sich die negativen Einflüsse hierzulande demnach deutlich stärker aus als im Bundesdurchschnitt.

Außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes, d. h. in der übrigen Industrie und in den vielfältigen Bereichen des Dienstleistungssektors, konnte die Saarwirtschaft jedoch oft nicht Schritt halten mit der bundesweiten Entwicklung. So durfte die saarländische Bauwirtschaft zwar mit dem Geschäftsjahr 2017 im Vergleich zu 2016 zufrieden sein; im Vergleich der Bundesländer schnitt sie aber ungünstiger ab. Gleiches gilt für die Entwicklung bei Handel und Verkehr, in der Informations- und Kommunikationstechnik, im Grundstücks- und Wohnungswesen und bei anderen Dienstleistungsbranchen, wo das Saarland zum Teil große Mühe hatte, dem Bundestrend folgen zu können.

Berücksichtigt man dazu, dass der Dienstleistungssektor rund zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung des Saarlandes erbringt, so wird verständlich, dass der Konjunkturverlauf im Saarland hinter der Bundesentwicklung zurückblieb.

Weitere Daten zur konjunkturellen Entwicklung im Saarland finden sich im Internetangebot des Statistischen Amtes unter www.statistik.saarland.de. Darüber hinaus stehen die aktuellen Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung in den Bundesländern im Internetangebot des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ unter www.vgrdl.de zur Verfügung.

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