Die saarländische Wirtschaft hat wieder deutlich an Auftrieb gewonnen. Nach aktuellen Berechnungen wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung des Jahres 2017 auf 35,3 Mrd. Euro veranschlagt. Wie das Statistische Amt hierzu mitteilt, sind das nominal 2,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Preisbereinigt ergibt sich ein reales Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent.

Dennoch verlief die Konjunktur im Saarland damit sowohl nominal als auch real ungünstiger als in den meisten anderen Bundesländern. Für Deutschland insgesamt wurde die Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2017 nominal auf plus 3,8 Prozent beziffert, real auf plus 2,2 Prozent.

Dies sind erste vorläufige Ergebnisse nach Auswertung der aktuellen Wirtschaftsstatistiken durch den Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, dem alle Statistischen Landesämter angehören. Für solche kurzfristigen Berechnungen ist die Datenbasis jedoch sehr begrenzt, weshalb die Aussagekraft der Zahlen noch stark eingeschränkt ist.

Die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes wurde im Jahr 2017 von Sondereinflüssen bestimmt, die vor allem die heimische Automobilindustrie („Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“) betrafen. Aufgrund produktionstechnischer Umstellungen im Fahrzeugbau sind Produktions- und Absatzeinbußen in größerem Maße eingetreten, die sich auf den gesamten Konjunkturverlauf des Landes auswirkten.

In dieser Schlüsselbranche der Saarindustrie sind die Umsätze insgesamt um 1,9 Prozent geschrumpft, wobei der inländische Absatz (  7,4 %) sich wesentlich schlechter entwickelte als die Auslandsnachfrage (+ 2,4 %). Parallel dazu ist die Produktion der Branche lediglich um 1,0 Prozent gestiegen. Nach der Umstellungsphase hat die Autokonjunktur im zweiten Halbjahr erst langsam wieder Fahrt aufgenommen. Hoffnung auf eine spürbare Erholung versprechen bereits die Auftragseingänge, die bis zum Jahresende um 10,7 Prozent kräftig gestiegen sind.

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