Der Minister wies dabei auf die Bedeutung der Hochwassergefahren- und Starkregenkarten des Ministeriums als wichtige Informationsgrundlage für das Handeln bei Vorsorge und Gefahrenabwehr hin. Zudem merkte er an, dass in festgesetzten Überschwemmungsgebieten bei manchen Betroffenen leider das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Maßnahmen fehle. Er appellierte an die Bürger, die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten als Schutz wahrzunehmen und nicht als Belastung zu verstehen.

Fachleute des Innenministeriums wiesen darauf hin, dass das Saarland über ein leistungsfähiges und zuverlässiges Gefahrenabwehrsystem verfügt, das im Wesentlichen durch ehrenamtlich tätige Menschen getragen wird. Die Folgen der Starkregenereignisse hatten die kommunalen Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, die Hilfsorganisationen und die Polizei vor enorme Herausforderungen gestellt. Die Unwetterlage führte zu erheblichen Beeinträchtigungen der Verkehrsinfrastruktur durch Überflutungen, Unterspülungen und Erdrutsche, Verunreinigungen durch Schlamm- und Geröllmassen aufgrund von Sturzbächen sowie Schäden an und in Gebäuden, insbesondere durch Wassereintritte.

So galt es, mehr als 2500 Einsätze der unterschiedlichsten Art abzuarbeiten. „Problematisch ist diese Situation für die Hilfskräfte aus zwei Gründen. Zum einen erreichen die Leitstellen innerhalb einer sehr kurzen Zeit eine sehr hohe Anzahl von Notrufen, zum anderen gestaltet sich die Abarbeitung der Einsatzstellen oftmals sehr schwierig und zeitaufwändig“, so Innenminister Klaus Bouillon. Trotz dieser enormen Herausforderungen hätten die Einsatzkräfte eine großartige Arbeit geleistet, teils unter Vernachlässigung der eigenen Betroffenheit.

Um landesweit einen Überblick über Schwächen und  Stärken bei der Bewältigung  der Ereignisse im Frühsommer zu erhalten, stellte das Evaluationsbüro CEval eine durch das Umweltministerium beauftragte Stärken-Schwächen-Analyse vor. Die Befragung von 9 betroffenen Kommunen und einer Vielzahl von Akteuren zeigte hier unter anderem, dass viele Bürger vollkommen unvorbereitet getroffen wurden und auch nicht gegen Schäden durch Starkregen versichert waren.

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