HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis

Die Präsidentin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Jutta Cordt, hat am Mittwoch das Ankunftszentrum in Lebach besucht. Ebenfalls vor Ort, der saarländische Innenminister  Klaus  Bouillon  und  Heidrun  Schulz,  Vorsitzende  der Geschäftsführung  der  Regionaldirektion  Rheinland-Pfalz-Saarland  der Bundesagentur für Arbeit.

Lebach ging im März 2016 als eines der bundesweit ersten Ankunftszentren in Betrieb. Heute arbeiten hier rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BAMF, sieben der BA und rund 15 des Landes. „Wir haben hier in Lebach etwas geschaffen, was über die Grenzen des Saarlandes hinaus für einige Beachtung gesorgt hat: Mit der Schaffung einer ‚gemeinsamen Behörde‘, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes Saarland und des BAMF zusammenarbeiten, ist es uns gelungen, Asylanträge sehr schnell zu bearbeiten – wir liegen hier an der Spitze der Länder“, sagt Innenminister Klaus Bouillon.

Auch Jutta Cordt, die Präsidentin des Bundesamtes lobt die Zusammenarbeit vor Ort: „Die wichtigen Akteure trennen hier vor Ort nur wenige Schritte voneinander. Eng vernetzt hat man hier Beeindruckendes geleistet: Im Saarland ist es in 2016 bundesweit am schnellsten gelungen, allen Schutzsuchenden Gewissheit zu geben, ob sie in Deutschland bleiben  können  oder  nicht.  Auch  jetzt  warten  die  neuankommenden  Menschen nicht lange auf die Entscheidung des BAMF. Daher haben Land, Bundesagentur für Arbeit und das BAMF auch bereits frühzeitig begonnen, gemeinsam die Integration der Asylberechtigten in Angriff zu nehmen. D.h. z.B., zügige Feststellung des Sprachniveaus, um ganz zeitnah den Besuch des passenden Integrationskurses realisieren zu können.“

Die Herausforderungen im Bereich Asyl sind im Saarland weitestgehend bewältigt. Nun gilt es Schutzberechtigten zeitnah alle Möglichkeiten zu geben, sich in Gesellschaft und Arbeitsmarkt zu integrieren, bzw. Ausreisepflichtige bei ihrer Rückkehr in das Heimatland zu unterstützen. Innenminister und Bundesamtspräsidentin sind sich einig: „Auch bei der freiwilligen Rückreise arbeiten wir sehr erfolgreich. Wir haben im November 2016 ein spezielles Beratungsangebot in Zusammenarbeit mit dem BAMF  für Asylbewerberinnen und -bewerber mit geringer Bleibeperspektive ins Leben gerufen,  dessen mehrstufiges Rückkehrmanagement die freiwillige Ausreise vereinfacht. Die Zahlen untermauern den Erfolg des Projektes: Im 1. Halbjahr 2017 wurden insgesamt 228 Personen in Lebach beraten. Davon sind 111 Personen bereits ausgereist, 8 weitere Personen haben ihre Ausreise für Juli terminiert,“ so Bouillon.

Neben der zügigen und gründlichen Bearbeitung von Asylverfahren steht im AZ Lebach zunehmend die schnelle und gute Integration geflüchteter Menschen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. „Eine frühzeitige Arbeitsmarktintegration ist ein wesentlicher Baustein zur gesellschaftlichen Teilhabe. Daher war es für uns sehr wichtig, früh am Ort des Geschehens zu sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können gezielt auf die asylsuchenden Menschen zugehen und konkrete Hilfestellungen anbieten. Ein großer Pluspunkt hierbei ist die hohe Sprachkompetenz unserer  Mitarbeiter.  Sie  sprechen  acht  unterschiedliche  Sprachen. Vier unserer Kolleginnen und Kollegen in Lebach sind selbst als Flüchtling nach Deutschland eingereist“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Eine  zentrale  Voraussetzung  dafür  ist  die  frühst  mögliche  Erhebung  von beruflichen Kenntnissen und Fertigkeiten, die im Zusammenspiel zwischen BAMF und Agentur für Arbeit Saarland bereits im Ankunftszentrum beginnt. Bereits im März 2015 bezog die Agentur für Arbeit Saarland Büroräume in der Landesaufnahmestelle in Lebach, um die zugewanderten Menschen vor Ort zu beraten.  Als  erste  Orientierungshilfe  werden  den  geflüchteten  Frauen  und Männern Gruppeninformationen angeboten. Danach erhalten die Asylsuchenden ein sogenanntes Mini-Arbeitspaket in arabischer, englischer, französischer, farsischer oder tigrinischer Sprache.

Dieses gibt den Vermittlungsfachkräften sowohl Auskünfte zur beruflichen Vita des Asylsuchenden als auch zu den vorhandenen beruflichen Qualifikationen. Dadurch kann eine erste Einschätzung der Vermittlungsmöglichkeiten und der notwendigen weiteren Schritte vorgenommen werden. In den individuellen Beratungsgesprächen erhalten die Menschen Informationen zum Arbeiten im Saarland. Ein besonderer Schwerpunkt der beratenden Tätigkeit ist die frühzeitige Einleitung des Anerkennungsverfahrens ausländischer Abschlüsse.

Abschließend fasst Frau Cordt zusammen: „Das Ankunftszentrum in Lebach ist für mich ein sehr schönes Beispiel, wie durch den eine gut abgestimmte , eine enge Kooperation mit allen beteiligten Akteuren vor Ort die umfänglichen Herausforderungen des Flüchtlingsmanagements konsequent bewältigt werden können. Das Engagement und der unermüdliche Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mich beeindruckt. Ihnen allen gilt mein besonderer Dank.”

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