Die Arbeitskammer hat den positiven Nutzen der Radverkehrsförderung im Unternehmen erkannt. „Die innerbetriebliche Fahrradkultur fördert die Mitarbeiterbindung sowie das Teamgefühl“, sagt Susanne Abel. „Zugleich kann ein Unternehmen beim betrieblichen Gesundheits-, Umwelt- und Mobilitätsmanagement punkten, insbesondere wenn es auch Dienstrad-Angebote macht. Unternehmen, die den Radverkehr systematisch fördern und sich zertifizieren lassen, sind Gewinner: Sie profitieren von individuellen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen, vom Imagegewinn und davon, dass die Infrastruktur für das Fahrrad deutlich günstiger ist als für Kfz-Stellplätze. Vor allem aber gewinnen sie motivierte Mitarbeiter. Denn Rad fahrende Arbeitnehmer haben nachweislich ein Drittel weniger Krankheitstage und sind zufriedener, ausgeglichener und produktiver als Mitarbeiter, die mit dem Auto kommen.“

Punkte im Hinblick auf die begehrte Auszeichnung bringen zum Beispiel auch die Teilnahme an der Kampagne „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder regelmäßige Aktionen wie ein „Radlerfrühstück“. Im Bereich der Infrastruktur liegen Arbeitgeber richtig, wenn sie die ausreichend vorhandenen Fahrradparkplätze überdachen, beleuchten, barrierefrei gestalten und nah am Eingang anlegen. Auch Umkleidemöglichkeiten und Duschen werden positiv gewertet. Im Bereich Service punkten Angebote für die Fahrradreparatur, saisonale Fahrrad-Checks oder die Anschaffung von Diensträdern. Im Bereich Koordination können Arbeitgeber mit dem Einsatz von Rädern, Lastenrädern oder Fahrradanhängern in der eigenen Logistik Akzente setzen. Beim Parkraum-Management gibt es Punkte, wenn die Alternativen gegenüber dem Pkw-Parken privilegiert werden, beispielsweise, indem Pkw-Parkplätze kostenpflichtig sind. Zertifizierungsrelevant sind auch vergünstigte Angebote für alternative Mobilitätsformen, also für ÖPNV, Bahn und Car- oder Bike-Sharing. Bei Firmen oder Einrichtungen mit Kundenbetrieb wird positiv bewertet, wenn es Fahrradparkplätze und Fahrrad-Motivationsprogramme für Kunden gibt.

Die Arbeitskammer sieht Thomas Fläschner als großes Vorbild unter den saarländischen Arbeitgebern und hofft auf zahlreiche Nachahmer im Land. „Die Zertifizierung der Arbeitskammer ist ein sicherlich kleiner, aber wichtiger Baustein für eine Verkehrswende im Saarland. Es ist toll“, so Fläschner, „wenn ein Betrieb sich so für seine Mitarbeiter einsetzt. Gefordert sind aber auch die Städte und Gemeinden, die für sichere und komfortable Radwege sorgen müssen.“

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