Die Forscherinnen und Forscher im Zentrum für Biophysik arbeiten sowohl experimentell als auch theoretisch. Sie möchten im Schwerpunkt die Selbstorganisation und Nichtgleichgewichtsdynamik zellbiologischer Prozesse verstehen. „Physiker versuchen, die detaillierte Sichtweise eines Biologen auf molekulare Prozesse so weit zu abstrahieren und zu einer ‚gröberen’ Beschreibung zu kommen, bis sie allgemein gültige naturwissenschaftliche Prinzipien dahinter erkennen“, erklärt der theoretische Physiker Professor Heiko Rieger, Sprecher des Sonderforschungsbereiches 1027. 

„Wenn wir solche Mechanismen entdecken, können wir sie vermutlich auch auf ähnliche Abläufe in anderen Zellen übertragen und so neue Erkenntnisse gewinnen. Wir werden viele Prozesse in unserem Körper besser verstehen, wenn wir wissen, welche Physik dahintersteckt“, so der Koordinator des SFBs weiter. Diese Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung könnten in der Zukunft wichtig sein, um Anwendungen in der Medizin zu ermöglichen, die heute noch nicht möglich sind.

In dem Gebäude sollen neun Arbeitsgruppen mit insgesamt rund 120 Personen unterkommen. Einschließlich der Erstausstattung der Labore mit Forschungsgeräten und Büros wird die Erstellung des Zentrums für Biophysik rund 37 Millionen Euro kosten (31 Millionen reine Baukosten). Da es sich um ein Forschungsvorhaben von nationalem Interesse handelt, wird der Bund die Hälfte der Kosten übernehmen.

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