Zum Vorhaben der Landesregierung, das Saarland und die Region Grand Est als Modellregion für Mehrsprachigkeit zu etablieren, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:
„Vor zwei Jahren hat Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer das Ziel ausgegeben, Französisch innerhalb der nächsten 30 Jahre als weitere Verkehrssprache im Saarland zu etablieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen zügig die richtigen Weichen gestellt werden. Das bedeutet, bereits im frühen Kinderalter auf Zweisprachigkeit zu setzen. Im Kita-Bereich ist das Saarland auf einem guten Weg. Mehr als 50 Prozent der Einrichtungen sind bereits zweisprachig. Entscheidend für den Lernerfolg der Kinder ist es jedoch, dass sie auch in der Grundschule ohne Brüche ihre Französischkenntnisse vertiefen können.
An dieser Stelle muss die Landesregierung nachjustieren. Denn das Fach Französisch wird im Saarland flächendeckend erst ab der dritten Klasse unterrichtet. Lediglich an 46 der 162 Grundschulen findet Französischunterricht bereits im ersten und zweiten Schuljahr statt. Wir fordern daher von Bildungsminister Commerçon, ab dem kommenden Schuljahr einen Stufenplan einzuführen mit dem Ziel, das Fach Französisch flächendeckend an den Grundschulen im Saarland ab Klassenstufe 1 einzurichten. Darüber hinaus muss die Landesregierung das Angebot an bilingualen Kitas konsequent ausbauen und mehr französische Muttersprachlerinnen und Muttersprachler einstellen.“
Quelle: Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Landtag des Saarlandes
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