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Ab Juli erhöhen sich die Renten um 4,39 Prozent im Westen und um 5,86 Prozent im Osten. Damit gilt in West und Ost ein gleich hoher aktueller Rentenwert, ein Jahr früher als gesetzlich vorgesehen.

Mit der Erhöhung zum 1. Juli 2023 steigt in Westdeutschland der Rentenwert von 36,02 auf 37,60 Euro und in Ostdeutschland von 35,52 auf ebenfalls 37,60 Euro. Dies entspricht einer Rentenanpassung von 4,39 Prozent in den alten Ländern und von 5,86 Prozent in den neuen Ländern. Das geht aus den Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund hervor. „Diese Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen“, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

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Ost-West-Rentenangleichung erreicht

Bei der Rentenanpassung für die neuen Bundesländer ist zu prüfen, ob sich durch die im Rentenüberleitungs-Abschlussgesetz festgelegten Angleichungsschritte oder durch die tatsächliche Lohnentwicklung ein höherer aktueller Rentenwert (Ost) ergibt. In diesem Jahr müssen mindestens 99,3 Prozent des Westwerts erreicht werden.

Wegen der positiven Lohnentwicklung wird dieser Wert übertroffen und entsprechend den gesetzlichen Vorschriften der aktuelle Rentenwert (Ost) auf den Westwert angehoben. Die vollständige Angleichung der Rentenwerte zwischen West und Ost ist damit ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen.

Die Rente ist und bleibt stabil

„Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können“, betont Minister Heil. Bis zum Jahr 2025 darf das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent sinken. Das wird mit einer Niveauschutzklausel sichergestellt. Für 2023 beträgt das Rentenniveau angesichts der guten Lohnentwicklung 48,15 Prozent. Damit wird die Haltelinie von 48 Prozent eingehalten und die Niveauschutzklausel greift nicht.

Das Rentenniveau gibt an, wie hoch die Altersbezüge eines Rentners, der 45 Jahre lang immer zum Durchschnittslohn gearbeitet hat, im Verhältnis zum aktuellen Durchschnittslohn ausfallen. Oder vereinfacht ausgedrückt: Mit dem Rentenniveau wird gezeigt, wie sich die Renten im Zeitablauf im Verhältnis zu den Löhnen entwickeln.

Der „Nachholfaktor“

2022 wurde der Nachhaltigkeitsfaktor wieder eingeführt. Auf die diesjährige Rentenanpassung wirkt er sich mit – 0,1 Prozentpunkten leicht dämpfend aus. Durch den Nachhaltigkeitsfaktor wird die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentnern zu Beitragszahlern bei der Anpassung der Renten berücksichtigt.

Das Prinzip, dass die Renten den Löhnen folgen, hat sich mit Blick auf die Einkommensentwicklung von Rentnern bewährt. Betrachtet man die Entwicklung des aktuellen Rentenwerts im Jahresdurchschnitt in den letzten zehn Jahren seit 2012, so beträgt der Anstieg im Westen insgesamt 26 Prozent, im Osten sogar 40 Prozent. Im gleichen Zeitraum sind die Preise nur um 20 Prozent gestiegen. Bei 1.000 Euro Rente lag die Rentenanpassung somit brutto um 63 Euro im Westen und um 198 Euro im Osten über der Inflation in diesem Zeitraum.

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