Symbolbild

Seit dem Tod des US-Amerikaners George Floyd ist von den USA ausgehend weltweit eine Debatte um Rassismus entbrannt. Auch in Deutschland wird seitdem verstärkt über Diskriminierung und Rassismus diskutiert. Aber welchen Einfluss hat die “Black Lives Matter”-Bewegung auf die Rassismus Debatte in Deutschland? Darüber sprechen die Amerikanistin Dr. Georgiana Banita und die freie Journalistin Minusch Afonso am Montag, den 07. September 2020 um 18.30 Uhr im Haus der Union Stiftung.

“Die öffentliche Debatte um die BLM-Bewegung hat gezeigt, dass wir beim Thema Rassismus häufig aneinander vorbeireden”, erklärt Dr. Georgiana Banita. “Die Opfer von Rassismus in Ländern wie USA, Großbritannien oder Frankreich sind die Nachfahren von Sklaven und Kolonisierten, die ihre Rechte über Jahrhunderte mühsam erkämpft haben und nun gemeinsam verteidigen. In Deutschland wird Rassismus stattdessen mit Antisemitismus und der Singularität des Holocaust gleichgesetzt, was rassistisches Handeln auf die erfolgreich aufgearbeitete NS-Vergangenheit reduziert.

Doch die scheinbare Überwindung des Nationalsozialismus relativiert die Anfeindung und Ungleichbehandlung von Afrodeutschen, Deutsch-Türken, afrikanischen Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund in der Gegenwart. Dieser allzu eng gefasste Rassismus-Begriff, so die These des Vortrags, muss aufgelockert werden, um die ‘Fremdenangst’ der Pegida-Proteste oder den ‘Rechtsextremismus’ des Attentäters von Hanau beim Namen zu nennen.”

Dr. Georgiana Banita ist Amerikanistin. Sie forscht an der Universität Bamberg u.a. zu den Themen Migration, Polizeikultur und innere Sicherheit. Minusch Afonso ist freie Journalistin in Saarbrücken und arbeitet für den Deutschlandfunk und den Saarländischen Rundfunk. Ihre erste Reportage “Nur ein Mensch” wurde vom Wochenmagazin Der Spiegel ausgezeichnet. Darin erzählt sie von ihren Erfahrungen mit Rassismus, die sie während ihrer Kindheit in Bayern erlebt hat. 

Die Veranstaltung findet im Haus der Union Stiftung statt. Corona-bedingt wird nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen bereitgestellt. Die Stiftung bittet um vorherige Anmeldung: Telefon 0681/709450, E-Mail info@unionstiftung.de. 

Die Veranstaltung wird zusätzlich über Zoom gestreamt (www.zoom.us, Webinar-ID: 943 2276 0497). Einen Leitfaden hierzu findet man unter folgendem Link: www.union-stiftung.de

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