Für die Bodenluftmessungen wurden saarlandweit 70 Messpunkte bestimmt. Ausgewählt wurden solche Stellen, die nach ihrer geologischen Struktur eine erhöhte Radonkonzentration im Boden erwarten lassen. 53 dieser Messpunkte wurden inzwischen beprobt. Aus älteren Messvorhaben liegen etwa 113 über das Saarland verteilte Messwerte der Radonaktivitätskonzentration im Boden vor. Diese waren allerdings zur Ausweisung von Vorsorgegebieten unzureichend.

„Was wir zum jetzigen Zeitpunkt sagen können: Die Ergebnisse der bislang 53 Bodenmessungen entsprechen bzw. liegen noch zum großen Teil unter den Vorhersagen der aktuellen Radonprognosekarte des Bundesamtes für Strahlenschutz, die auf den früheren Messwerten basieren“, so Jost. Der bisher höchste Wert ist im Umfeld von Marth im Ostertal mit 262,5 kBq/m3 gemessen worden. Weitere Messpunkte in der Nähe zeigen normale Werte (Freisen: 56,24 kBq/m3, Oberkirchen: 45,78 kBq/m3). 1 kBq/m3 entspricht dabei 1000 radioaktiven Zerfällen pro Kubikmeter Luft. „Generell lassen sich aus Radonbodenluftmessungen keine direkten Rückschlüsse auf eine Radonbelastung in Gebäuden ziehen. Sie dienen vielmehr der Veranschaulichung des lokalen Radonpotentials im Boden“, erklärt Jost.

Geologisch betrachtet liegen demnach die Werte im Saarland generell im bundesdeutschen Durchschnitt. Extrem hohe Messwerte wie sie in Teilen des Schwarzwaldes oder im Erzgebirge (>300.000 Bq/m³) zu finden sind, sind im Saarland  nicht vorhanden. In den allermeisten Fällen liegt der Mittelwert der Messergebnisse in der Bodenluft unter 30.000 Bq/m³. Höhere Aktivitäten wurden im Nohfeldener Becken und in Gegenden mit Muschelkalk (Bliesgau, Perl) mit Medianen von 62.000 Bq/m³ bzw. 68.000 Bq/m³ festgestellt. Vereinzelte Messergebnisse im Bliesgau liegen auch oberhalb von 100.000 Bq/m³. Solche erhöhten Werte sind aber die Ausnahme.

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