Foto: Rosemarie Kappler
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Bis die ersten Züge von Zweibrücken nach Homburg fahren vergehen noch vier Jahre. Während sich Bahnenthusiasten in Geduld üben müssen, brennt dem Ortsrat Einöd aber ein wesentliches Problem mächtig unter den Nägeln.

Wie soll die Verkehrsführung im Bereich des künftig zum Bahnhof aufgewerteten Haltepunktes Einöd aussehen? Wie ist der Bahnhof zu erreichen? Wo sollen Bürger parken können und wieviel Parkplätze werden am Bahnhof entstehen? Wie wird der Haltepunkt Schwarzenacker aussehen? Wo sollen dort Parkplätze angelegt werden? Was passiert mit dem Brückenbauwerk in Schwarzenacker? Wurde bereits mit Grundstückseigentümern gesprochen? Was haben Bahn und Stadt geplant?

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„Wir sollten als Ortsrat darauf drängen, dass die Stadt die Planungen im Auge behält“, mahnte Ulrich Fremgen (SPD) in der jüngsten Ortsratssitzung an, „andernfalls staunen die Einöder 2024: Ach Gott, wir haben ja einen Bahnhof bekommen.“

Dass sich die Stadtverwaltung bei diesem Thema zurückhaltend verhält hat auch unsere Redaktion bereits erfahren. Nachdem der Bund Mitte letzten Jahres Fakten geschaffen hatte und verkündete, dass die S-Bahn Homburg-Zweibrücken 2025 rollen wird und dass dazu die knapp über elf Kilometer lange Bahnstrecke reaktiviert wird, wurde Homburg an ein zeitweise verdrängtes Problem erinnert. Wie mehrfach berichtet, stand immer die Frage im Raum: Was kostet uns das? Trotz flauer Gefühle war man bei der Stadt bis 2020 noch davon ausgegangen, dass das Ganze ja Sache des Bundes sei, weil der die Bahnstrecke ja realisieren will. Spätestens nach einer ersten Planvorstellung im nichtöffentlichen Teil des Bau- und Umweltausschusses im November leuchtete aber allen ein, dass dem nicht so ist.

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Ortsvorsteher Dr. Karl Schuberth verdeutlichte im Ortsrat: „Für die eigentliche Strecke ist die Bahn zuständig. Für die Zuwegung und die Parkplätze aber die Stadt. Das ist so geregelt vom Gesetz.“ Für den anwesenden Stadtrat Daniel Neuschwander (SPD) war deshalb wichtig zu wissen, ob die Stadt bereits beim Land Förderzuschüsse beantragt habe. Eine Frage, die er gewissermaßen an den CDU- Landtagsabgeordneten Volker Oberhausen als erste Hausaufgabe weitergab, der zu Beginn der Sitzung als neues Ortsratsmitglied von Bürgermeister Michael Forster verpflichtet worden war. Um Peanuts geht es bei den fraglichen Kosten nicht. Ohne konkret zu werden bestätigte ein Bahnsprecher: „Wir stehen bezüglich der Bahnreaktivierung Homburg-Zweibrücken im Austausch mit den relevanten Stakeholdern. Es ist korrekt, dass drei neue Haltepunkte geplant sind. In Beeden, Schwarzenacker und Schwarzenbach sind neue Außenbahnsteige geplant. Der Haltepunkt Einöd soll signaltechnisch in einen Bahnhof umgewandelt werden. Um die Umsteigebeziehung zwischen Zügen von Homburg mit denen Richtung Saarbrücken und umgekehrt sicherzustellen, ist in Einöd ein neuer Mittelbahnsteig geplant. Die Lage verschiebt sich im Vergleich zum bestehenden Außenbahnsteig in Richtung Homburg. Der Zugang zum Mittelbahnsteig soll über die Eisenbahnüberführung Raiffeisenstraße erfolgen. Zusätzlich soll die Straßenüberführung Kieskautstraße in Abstimmung mit der Stadt Homburg in Leichtbauweise (Aluminiumtragwerk) als Fuß- und Radwegüberführung erneuert werden.“

Zu erfahren war auch, dass in Beeden erhebliche Maßnahmen erfolgen müssen, um einen Haltepunkt zu realisieren. Bislang sind Einzelheiten aber noch nicht öffentlich vorgestellt worden. Das eben war Ziel des SPD-Antrages im Ortsrat Einöd: Öffentliche Information und vor allem die Beteiligung des Ortsrates bei den Planungen.

Aktuell informiert die Stadt Homburg daüber, dass die Pläne ab 8. April einsehbar sind. Auf der städtischen Internetseite heißt es: Für das Vorhaben besteht eine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung gemäß § 5 Abs. 1 i. V. m. § 7 Abs. 3 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG). Für das Vorhaben und als Baustelleneinrichtungsflächen sowie für landschaftspflegerische Kompensationsmaßnahmen werden Grundstücke in den Gemarkungen Homburg, Beeden-Schwarzenbach, Einöd-Ingweiler und Einöd im Eigentum der DB Netz AG, der Stadt Homburg und in Privatbesitz sowohl vorübergehend als auch dauerhaft in Anspruch genommen. Das Vorhaben befindet sich im Nahbereich von Wohnbebauung, so dass eine zeitweise Beeinträchtigung der betroffenen Anwohnerschaft während der Bauarbeiten durch Lärm, Staub und Erschütterungen möglich erscheint. Wegen der Corona-Einschränkungen sind die Pläne im Rahmen des Anhörungsverfahrens im Internet unter www.saarland.de im Themenportal „Verkehr“ in der Rubrik „Planfeststellung“ unter „Bundeseigene Eisenbahnen“ vom 8. April bis einschließlich 7. Mai eingestellt.

Zeitgleich liegen die Planunterlagen als zusätzliches Informationsangebot zur allgemeinen Einsicht bei der Kreisstadt Homburg, Am Forum 5, 66424 Homburg, in Zimmer 420 des Rathauses aus Montag bis Donnerstag 8:30 h – 12:00 h und 14:00 h – 15:45 h; Freitag 8:30 h – 13:00 h. Um zur Einsichtnahme Einlass ins Rathaus der Kreisstadt Homburg zu erhalten, ist aufgrund der COVID-19-Pandemie eine Voranmeldung / Terminvereinbarung entweder unter der Telefonnummer 06841 / 101-419 oder 06841/ 101-421 oder 06841 / 101-422 oder per E-Mail an stadtplanung@homburg.de erforderlich.

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