Dankend nahm Claudia Feix für das Orgateam des karitativen Weihnachtsmarktes Oberbexbach die Spende über 1.000 Euro entgegen, die Pfarrer Ulrich Weinkötz im Namen der Pfarrei Heiliger Nikolaus überreichte. - Foto: Rosemarie Kappler
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Einmal mehr muss die inzwischen zur Gewohnheit gewordene Textformel lokaler Berichterstattung bemüht werden, die da lautet: „Coronabedingt musste XXX abgesagt/verschoben werden.“ Diesmal geht es um den von Oberbexbacher Unternehmern und ihren Familien und Freunden alljährlich organisierten „karitativen Weihnachtsmarkt am Stockwäldchen“. Eine Veranstaltung die weit mehr ist als eine unverwechselbare idyllisch-nostalgische Zusammenkunft inmitten eines festlichen Budenzaubers.

Denn alljährlich wird der Erlös aus dem Weihnachtsmarkt und die vielen Einzelspenden, die die Organisatoren bereits im Vorfeld einwerben, aufgeteilt und kommt der Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland und der Mukoviszidoe-Hilfe zugute. Deutlich über eine halbe Million Euro sind dabei inzwischen zusammengekommen. Alleine im letzten Jahr freuten sich beide Initiativen je über rund 31.000 Euro. Eine Menge Geld, mit dem der „karitative Weihnachtsmarkt“ die Arbeit der engagierten Vereinsmitglieder spürbar unterstützt. Gespürt hatte man im Dezember auch deutlich, dass es keinen Weihnachtsmarkt am Stockwäldchen gab.

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Aus dem eingangs erwähnten Grund musste der 18. Markt abgesagt werden. Damit fehlt zunächst auch den beiden Initiativen das stützende Kapital, mit dem sie nun schon so lange rechnen konnten. Aber: Die Arbeit der beiden Initiativen muss ja irgendwie weitergehen. Dieser Gedanke war im November von einem Gemeindemitglied in die katholische Pfarrei Heiliger Nikolaus hineingetragen worden. „Im Pfarreirat haben wir deshalb beschlossen, die Initiatoren des karitativen Weihnachtsmarktes zu unterstützen, damit sie ihre Hilfe weiterhin anbieten können“, so Pfarrer Ulrich Weinkötz. Guter Brauch sei es üblicherweise, die Spenden aus dem Festgottesdienst zum Patrozinium der Pfarrei – das ist der Nikolaustag am 6. Dezember – für bedürftige Menschen innerhalb der Kirchengemeinde zu spenden. Warum aber soll die Kollekte nicht auch einmal einer helfenden Initiative vor Ort zugute kommen?

Die im Pfarreirat aufgeworfene Frage wurde noch weitergehend beleuchtet: Warum sich nicht auch einmal mit guten Initiativen vor Ort solidarisch zeigen? Warum sich nicht sogar untereinander vernetzen und sich gegenseitig unterstützen, gerade jetzt in der Krisenzeit? „Warum also nicht einfach mal über den berühmten Tellerrand hinaus blicken und anderen dabei helfen Gutes zu tun?“, so Weinkötz. Im Festgottesdienst wurde also verkündet, wofür die Kollekte zum Patrozinium dienen solle. Dass die rund hundert Kirchenbesucher dann beachtliche 1.000 Euro gaben, zeigte, dass die Entscheidung richtig war.

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Den genannten Betrag übergab Weinkötz dieser Tage an Claudia Feix aus dem Orgateam des „karitativen Weihnachtsmarktes“. Sie bestätigte, dass die seit Jahren mit Spenden bedachten Initiativen sich in der Tat auf ihre treuen Unterstützer verlassen, damit es mit ihrer Arbeit irgendwie weitergehen kann. So wie sich die Pfarrei Heiliger Nikolaus entschieden hat, an diesem Punkt Erwartungen nicht zu enttäuschen, haben auch viele weitere Unterstützer des Weihnachtsmarktes ihre persönlichen Überlegungen angestellt. Claudia Feix: „Wir sprechen ja alljährlich gut 250 befreundete Unternehmer im Vorfeld des Weihnachtsmarktes an und bitten um eine Spende. Das war natürlich im letzten Jahr angesichts des Lockdowns sehr schwierig. Man will ja nicht bei jemand um Geld bitten, dessen Existenz möglicherweise bedroht ist. Da musste man sehr viel Fingerspitzengefühl beweisen. Es haben uns aber erstaunlich viele Menschen unterstützt“, so Feix.

Ende des Monats wird es deshalb erneut eine Spende des karitativen Weihnachtsmarktes Oberbexbach zugunsten der beiden Elterninitiativen geben können, auch wenn es diesmal gar keinen Weihnachtsmarkt gegeben hat. Nun hoffen die Organisatoren darauf, dass die Pforten des 19. Weihnachtsmarktes offen stehen können, damit der Nikolaus mit seinem Schlitten wieder einfahren kann.

 

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