Symbolbild

Die Nordsaarlandstraße wird von der saarländischen Landesregierung als wichtiges infrastrukturelles Projekt angesehen. Um eine gesicherte Bewertungsgrundlage für die Querspange Mettlach bzw. die Nordumfahrung Merzig zu haben, hat das Saarländische Verkehrsministerium entschieden, eine neue umfassende Verkehrsuntersuchung mit aktueller Verkehrsdatenbasis zu beauftragen. Über die Ergebnisse wurde am vergangenen Donnerstag in Saarbrücken informiert. 

Auf Basis umfangreicher Verkehrserhebungen konnte die Datengrundlage zur Darstellung der heutigen Verkehrsbelastungen ermittelt werden. Auf der L158 ist zwischen Losheim am See und Mettlach ein Verkehrsaufkommen von 4.100 und 10.000 KfZ/24h zu verzeichnen, während auf der L157 zwischen Losheim am See und Merzig die Verkehrsbelastung zwischen 5.500 und 15.700 KfZ/24h liegt. Mit einer großräumigen Kennzeichenverfolgung wurden Verkehrsströme ermittelt, die als Potenzial für eine mögliche Verlagerung auf die Querspange bzw. Nordumfahrung in Frage kommen. Die Verkehrsuntersuchung ergab, dass nur ein geringes Verlagerungspotenzial auf die Querspange Mettlach bzw. Varianten der Nordumfahrung Merzig besteht. Auch ein wie vielfach vermutet erhöhter Pendlerverkehr zwischen dem nördlichen Saarland und Luxemburg kann durch die Ergebnisse der aktuellen Verkehrsuntersuchung nicht belegt werden. Dies bedeutet, dass eine Weiterplanung und ein potenzieller Bau der Straße aus rein verkehrlichen Gesichtspunkten nicht begründbar wäre.

Saarlands Verkehrsministerin Rehlinger betonte jedoch: „Die Nordsaarlandstraße ist ein wichtiger strukturpolitischer Impuls für das Nordsaarland und insbesondere für die Hochwaldregion und kann deshalb nicht nur nach verkehrlichen Kennziffern bewertet werden. Ich habe den Rechnungshof gebeten, zu prüfen, ob eine Weiterplanung der Varianten unter diesen Aspekten möglich ist. Die Landesregierung steht zur Nordsaarlandstraße.“ Auch die Bundeswehr habe das grundsätzliche Signal gegeben, dass eine Variante über den Standortübungsplatz des Heeres denkbar wäre, berichtete Innen-Staatssekretär Christian Seel am Donnerstag.

Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin Merzig-Wadern: „Die strukturpolitische Bedeutung der Nordumfahrung als Entwicklungsachse ist ein Alleinstellungsmerkmal dieser Maßnahme, dem unbedingt Rechnung getragen werden muss. Verkehrserhebungen können immer nur den Status Quo abbilden. Das ist für diesen Straßenzug leider unzureichend. Er bietet für die Hochwaldregion die wichtige Möglichkeit von der Dynamik des Wirtschaftsraumes Lux zu profitieren, von der er heute quasi ausgeschlossen sei. Ein Gutachten des Landkreises aus dem Jahr 2011 habe den hohen strukturpolitischen Nutzen der Verkehrsachse bereits deutlich belegt.“

Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer: „Die Verkehrszählung hat gezeigt, dass das Aufkommen in Mettlach unweit geringer ist als in der Kernstadt Merzig. Ich bin deshalb sehr froh, dass Ministerin Rehlinger -auch trotz fehlender Kennziffern- an diesem wichtigen Infrastrukturprojekt festhält, welches -egal durch welche Trassenführung auch immer- eine immense Erleichterung für die massiv befahrene Britter Straße in Mettlach, als auch für den Kurort Orscholz bedeuten würde. An dieser Stelle möchte ich auch nochmals auf die vom Kollegen Hoffeld und mir ins Spiel gebrachte „Tangente Mettlach“ hinweisen, welche zwar etwas weniger Entlastung für die Kernstadt Merzig mit sich bringt, bei der aber weniger Anwohnerkonflikte zu erwarten sind, als bei der Trassenführung über den Truppenübungsplatz an Brotdorf vorbei. Die Gemeinde Mettlach steht hinter diesem wichtigen Projekt für die ganze Region und wird dies aktiv in allen Belangen begleiten.“

Für Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld bleibt die Realisierung der Nordsaarlandstraße weiterhin ein wichtiges Thema. „Vom Bau der Nordsaarlandstraße würden viele Menschen im Landkreis Merzig-Wadern profitieren. Neben einer verbesserten Anbindung an das europäische Fernstraßennetz würden insbesondere die Bürgerinnen und Bürger einiger Stadtteile durch die Verringerung des Durchgangsverkehrs spürbar entlastet werden“, erklärte Hoffeld und sieht die Umsetzung der Nordsaarlandstraße weiterhin als ein bedeutendes Projekt für die strukturelle Entwicklung des Landkreises.“

Bürgermeister Jochen Kuttler, Stadt Wadern: „Der größte Teil der Nordsaarlandstraße führt durch die Stadt Wadern. Insofern ist uns natürlich an einer schnellen und sicheren Anbindung des Hochwalds an den Raum Merzig gelegen. Deshalb unterstützen wir das weitere Engagement der Ministerin nachdrücklich. Dieses Engagement muss und wird sicher auch die Analyse der schwierigen Gesamtverkehrssituation des Streckenabschnitts in der Stadt Wadern beinhalten.“

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