Am World Cleanup Day wird Jahr für Jahr mit Reinigungsaktionen auf die Müllproblematik im öffentlichen Raum hingewiesen. Im Saarland fanden dieses Mal rund 80 solcher Maßnahmen statt, einige davon auch in Homburg. Dabei wurde vor allem ein Ärgernis thematisiert, auf das mit einer speziellen Kunstaktion hingewiesen wurde.
Wer am Samstagnachmittag in der Homburger Innenstadt unterwegs war, dem sind sie vielleicht aufgefallen: bunte, in unregelmäßigen Abständen mit Kreide aufgetragene Kreise. So farbenfroh diese aussahen, so ernst ist das Thema, das mit ihnen in Verbindung steht. Denn diese waren nicht etwa Hinterlassenschaften von spielenden Kindern, sondern Hinweise auf Zigarettenstummel, die von einer Gruppe von Müllsammlern anlässlich des World Cleanup Days dort gezeichnet wurden.
Tatsächlich machten die Kreise deutlich, wie groß die Müllproblematik in Teilen der Innenstadt mitunter ist. Vor allem an Bushaltestellen, aber auch auf den Plätzen sind achtlos weggeworfene Kippen keineswegs eine Seltenheit. Vielmehr gehören sie schon so zum alltäglichen Bild, dass sie manchen vielleicht gar nicht mehr wirklich auffallen.
„Überall im Stadtbild liegen diese Kippen“, ärgert sich die Beeder Ortsvertrauensfrau Katrin Lauer, die für die Grünen im Stadtrat sitzt und die Aktionen zum World Cleanup Day in Homburg organisiert hat. „Allein auf dem Schlossberg haben wir auf recht kleinem Gebiet rund 600 davon eingesammelt.“ Rund ein Dutzend Helfer hatten sich am Morgen auf dem Homburger Hausberg an einer Reinigungsaktion beteiligt.
Etwas weniger sind es einige Stunden später auf dem Christian-Weber-Platz. Zwar wurde dieser extra noch einmal für den zeitgleich stattfindenden Aktionstag „Homburg lebt gesund“ gereinigt. Doch im Umfeld gibt es immer noch genug Arbeit für die Freiwilligen. Fleißig werden an den Stellen, wo Zigarettenstummel eingesammelt werden, Kreise aufgemalt.
Im Rahmen der Maßnahme stellte Bürgermeister Forster jedoch klar, dass die Aktion kein „Nachräumen“ für andere sei. „Das heute ist ein Aufmerksammachen, dass wir unsere Natur sauber halten müssen. Jeder muss in unserer Stadt darauf achten.“ Ein Appell also an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger. Für Katrin Lauer reicht das nicht aus. Sie schlägt harte Maßnahmen vor, um das Problem in den Griff zu kriegen.
„Ich würde mich sogar für ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit aussprechen. Wenn das zu viel ist, könnte man jedoch zumindest weggeworfene Kippen ordentlich sanktionieren.“ Doch nicht nur diese sind Lauer ein Dorn im Auge. Auch beim Plastikmüll müsse dringend gehandelt werden. „Hier könnte man zum Beispiel die Fast-Food-Ketten dazu verdonnern, ein Pfand für die Behälter zu nehmen.“ Die Grüne möchte aber nicht nur mit Strafen vorgehen.
So sei auch die Prävention in den Schulen wichtig, um das Thema in den Köpfen zu verankern. Nicht zuletzt deshalb führte sie auch eine Aktion mit Beeder Grundschulkindern im Biotop durch. „Da haben wir an der Plastikmüllverrottungstafel erklärt, wie lange der Müll eigentlich zum Verrotten braucht.“ Außerdem wurde beim Müllsammeln im Biotop auch klar, dass Müll nicht nur ein Problem der Innenstädte ist. So habe man unter anderem Autozubehörteile gefunden. Die wurden zwar in der Homburger Innenstadt nicht entdeckt. Aber auch so gab es dort für die Helfer einiges zu tun.