Symbolbild

Die Mitgliederzahlen in den kommunalen Feuerwehren im Saarland bleiben trotz des demographischen Wandels stabil. Das zeigt die diesjährige Feuerwehrstatistik, die von Innenminister Klaus Bouillon gemeinsam mit dem Leitenden Branddirektor Uwe Schröder und dem Landesbrandinspekteur Timo Meyer am 23. Juni 2021 vorgestellt wurde.

Die Mitgliederzahlen der kommunalen Feuerwehren (Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehr Saarbrücken) sind auf dem Niveau des Vorjahres. Im Jahr 2020 zählten die Feuerwehren insgesamt 11.558 Aktive; 50 weniger als im Vorjahr (- 0,4 Prozent). Stabile Mitgliederzahlen sind neben einer professionellen Ausbildung und technischer Ausstattung ein Hauptgarant für die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr.

„Wir sind im Saarland gut aufgestellt, aber es gilt diesen hohen Sicherheitsstandard auch zu wahren und wir müssen weiter für das besondere Ehrenamt Feuerwehr werben“, forderte Landesbrandinspekteur Timo Meyer.

Den Dienst in den örtlichen Wehren finden zunehmend Frauen attraktiv. Die Zahl der Feuerwehrfrauen ist um 4,2 Prozent auf 1.185 angestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Der Frauenanteil in den kommunalen Feuerwehren beträgt 10,3 Prozent. Der Mädchenanteil bei den Jugendfeuerwehren liegt landesweit mit 24 Prozent deutlich höher, so dass zukünftig ein weiterer Anstieg des Frauenanteils in den saarländischen Feuerwehren zu erwarten ist.

Auch im Jugendbereich sind die Mitgliederzahlen konstant. Die Zahl der Angehörigen der Jugendfeuerwehr reduzierte sich leicht um 19 Jugendliche auf 4.317 (- 0,4 Prozent). Im Zehn-Jahres-Vergleich ist dies der zweitbeste Wert. Zu den Jugendfeuerwehren gehören 29 Vorbereitungsgruppen, in denen 364 Kinder, davon 95 Mädchen, spielerisch an die Fragen des Brandschutzes herangeführt werden. Mit den Vorbereitungsgruppen kann die Nachwuchsarbeit schon im Grundschulalter beginnen.

„Die Begeisterung, die hier und in der gesamten Jugendfeuerwehr entsteht, müssen wir erhalten, damit der Feuerwehrnachwuchs gesichert ist,“ betonte der Landesbrandinspekteur. „Unser Dank gilt allen Betreuerinnen und Betreuern in den saarländischen Jugendfeuerwehren. Sie leisten alle eine hervorragende Arbeit“, ergänzt Innenminister Bouillon.

Im Jahr 2020 wurden die kommunalen Feuerwehren im Saarland zu insgesamt 8.246 Einsätzen zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung alarmiert. Hinzu kamen 1.907 Fehlalarmierungen. Mit einem Anteil von 54 Prozent am Gesamteinsatzaufkommen stellt die Hilfeleistung wie auch in den Vorjahren den Haupteinsatzbereich der Feuerwehren dar. Die Zahl der Brandeinsätze ist mit 2.748 fast identisch mit der des Vorjahres. Hierbei konnten 274 Menschen gerettet werden; für 2 Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Die Zahl der Hilfeleistungen sank um 3 Prozent auf 5.498 Einsätze. „Die Technischen Hilfeleistungen – das Spektrum reicht hier vom Verkehrsunfall über den Chemikalien-Austritt bis hin zur Beseitigung von Unwetterschäden – sind naturgemäß verhältnismäßig größeren Schwankungen unterlegen“, erklärte der Leitende Branddirektor Schröder. Vor zwei Jahren wurden aufgrund von Unwetterereignissen noch 8.263 Hilfeleistungseinsätze gezählt. Bei den 5.002 Einsätzen zur Technischen Hilfe wurden 749 Personen gerettet werden; 97 Personen konnten leider nur tot geborgen werden.

Die Feuerwehren von Saarbrücken und Neunkirchen sind zusätzlich in den Rettungsdienst (Notfallrettung und Krankentransport) eingebunden. Hier waren 15.859 Notfalleinsätze und 6.166 Krankentransporte durchzuführen.

Um die immer vielfältigeren Aufgaben meistern zu können, benötigen die Feuerwehren – neben einer fundierten Aus- und Weiterbildung – auch eine zeitgemäße Ausstattung. Den kommunalen Feuerwehren im Saarland stehen hierbei 504 Löschfahrzeuge, 159 Rüst- und Gerätewagen, 145 Mannschaftstransportfahrzeuge, 63 Kommandowagen, 47 Einsatzleitwagen, 30 Drehleitern, 12 Schlauchwagen und 9 Wechselladerfahrzeuge zur Verfügung. Daneben verfügen die in den Rettungsdienst eingebundenen Feuerwehren von Saarbrücken und Neunkirchen über insgesamt neun Fahrzeuge für Notfallrettung und Krankentransport.

Innenminister Bouillon dankte den Feuerwehrangehörigen für ihr Engagement: „Über 98 Prozent unserer Einsatzkräfte in den Feuerwehren sind Ehrenamtliche. Das dürfen wir nie vergessen, denn das zeigt auch die herausragende Stellung und die tiefe Verwurzelung unserer Wehren in der Gesellschaft. Dort arbeiten Frauen und Männer unabhängig von Alter, Beruf oder sonstigen Interessen Hand in Hand. Dieser grandiose Einsatz in den Wehren macht mich stolz und ist nicht selbstverständlich. Dafür danke ich ihnen von Herzen.“

 

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