Seit vielen Jahren ist im Saarland zu den sprechstundenfreien Zeiten, neben dem allgemeinen Bereitschaftsdienst, ein kinderärztlicher Bereitschaftsdienst etabliert. Auf dieses Versorgungsangebot ist das Saarland zu Recht stolz, denn dieses Angebot bietet eine umfassende kinderärztliche Betreuung und existiert im übrigen Bundesgebiet nur punktuell.

Infolge demographischer Entwicklungen in der niedergelassenen Ärzteschaft (zunehmender Mangel an Kinderärzten), zunehmendem Mangel an medizinischem Fachpersonal sowie einer zunehmenden Inanspruchnahme des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes, kann das Angebot an aktuell drei Standorten, in Saarbrücken (Winterberg Klinikum), Neunkirchen (Marienhausklinik St. Josef Kohlhof) und Saarlouis (Marienhaus Klinikum St. Elisabeth) in dieser Form nicht weiter aufrechterhalten werden. Die Kinder-Bereitschaftsdienstpraxis, die am Marienhaus Klinikum St. Elisabeth (Standort Saarlouis) untergebracht ist, muss daher zum 31.12.2023 leider schließen.

Trotz dieses bitteren Schrittes ist es der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland – in Abstimmung mit den Kinderkliniken – im Ergebnis gelungen, das wichtige Versorgungsangebot des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes an zwei Standorten aufrecht zu erhalten. Dies bedeutet, dass zu den sprechstundenfreien Zeiten – neben den ebenfalls auch für kinderärztliche Notfälle bereitstehenden Bereitschaftsdienstpraxen – der kinderärztliche Bereitschaftsdienst für das Saarland an den beiden Standorten Neunkirchen-Kohlhof und Saarbrücken-Winterberg über den 01.01.2024 hinaus gewährleistet bleibt.

Die flächendeckende Versorgung des Saarlandes über die Ärztlichen Bereitschaftsdienstpraxen der KV, die ebenfalls als Anlaufstelle für kinderärztliche Notfälle genutzt werden, bleibt davon unberührt. Diese sind, wie gewohnt, über die bundesweit gültige Rufnummer 116 117 erreichbar. Auch die stationäre Notfallversorgung ändert sich dadurch nicht.

Statement des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Marc Speicher MdL zur geplanten Schließung der Kindernotdienst-Praxis Saarlouis: „Die geplante Schließung der Kindernotdienst-Praxis in Saarlouis ist ein Skandal. Der Raum Saarlouis und Merzig-Wadern muss hier gemeinsam und parteiübergreifend zusammenstehen und für den Erhalt kämpfen. Neunkirchen und Saarbrücken ist für die Einwohner des westlichen Saarlandes zu weit weg, wenn es bei den eigenen Kindern oder Enkeln zu einem akuten Notfall kommt. Saarlouis muss hier gemeinsam kämpfen. Die Landesregierung und die Kassenärztliche Vereinigung sind aufgefordert die Kinder, ihre Eltern und Grosseltern im westlichen Saarland und Großraum Saarlouis nicht abzuhängen.“

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