Ministerin Petra Berg (hintere Reihe, 2.v.r.), Bürgermeisterin Nadine Backes (3.v.r.) und der Nachhaltigkeitsbeauftragte Claus Günther (Bildmitte) unterstützten tatkräftig bei der Umgestaltung des Schottergartens in eine Insektentankstelle - Foto: Giusi Faragone
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„Ich mache gern Gartenarbeit und wir haben zuhause Kürbisse, Süßkirschen und einen Apfelbaum im Garten“, erzählte Viktoria, ein Kind aus der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) der Pestalozzi-Grundschule in Rohrbach.

Wie sie konnten weitere neun Kinder die Füße kaum stillhalten, als es am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt hieß: „Wir verwandeln einen Schottergarten in eine Insektentankstelle“. Gemeinsam mit der FGTS-Betreuerin Katja Flormann hatten sie sich ausführlich auf diesen Tag vorbereitet.

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Ausgestattet mit Handschuhen und Schaufeln entfernten die Kinder zunächst den Schotter aus dem Vorgarten der Familie Claudia und Jens-Peter Tillmanns in Rohrbach. Das Ehepaar hatte sich auf Anfrage von Claus Günther, des Nachhaltigkeitsbeauftragten der Stadt St. Ingbert, bereiterklärt, ihren Garten umwandeln zu lassen. „Als wir das Haus gebaut haben, galt der Schottergarten als pflegeleichte und einfache Variante“, erzählte Claudia Tillmanns. Mit der Zeit sei ihr klargeworden, wie wichtig Versickerungsflächen und insektenfreundliche Gärten sind. Außerdem staue sich die Hitze unter dem Schotter enorm. Deshalb freue sie sich jetzt auf die neue Blühfläche.

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„Ich freue mich, dass wir in St. Ingbert als Kommune der biologischen Vielfalt den Biosphärengedanken auch wirklich leben“, lobte Thomas Debrand, zuständig für den Bereich Biosphäre, die Aktion. Mit großem Interesse an den Ideen und der gelebten Nachhaltigkeit in St. Ingbert war auch die saarländische Umweltministerin Petra Berg zum Pflanztermin gekommen. Gemeinsam mit den Kindern entfernte sie den Schotter und das Vlies, das das Versickern des Wassers verhindert. Sie entnahm Teile der Erde und verteilte ein Magersubstrat, das Nährstoffe für die Pflanzen enthält und die Feuchtigkeit im Boden speichert, sodass der Garten gar nicht mehr viel gegossen werden muss.

„Guter Klimaschutz geht nur mit solchen lokalen Initiativen. Ich bin begeistert, was hier zusammen realisiert wird zum Schutz von Flora und Fauna sowie zum Schutz von Mensch und Mikro-Klima“, betont Saarlands Klimaministerin Petra Berg nach dem gemeinsamen Besuch vor Ort. „Genau dies sind die Impulse, die die Zukunft des Saarlandes nachhaltig mitgestalten und um solch tollen Beispielen als Vorbilder noch bekannter zu machen, haben wir 2023 das Netzwerk Kommunaler Klima-Club Saar gegründet. Hierbei können Kommunen und Land wechselseitig voneinander profitieren.“

Der Nachhaltigkeitsbeauftragte im Gespräch mit Umweltministerin Petra Berg – Foto: Giusi Faragone

Ökologische Nachteile von Schottergärten

Nadine Backes, Bürgermeisterin und Direktorin der Pestalozzi-Schule, bedankte sich bei den Kindern: „Vielen Dank, dass ihr hier so fleißig mit anpackt. Es ist nämlich wichtig, dass man schon als Kind lernt, wie wertvoll umweltfreundliche Gärten sind, die Pflanzen kennenlernt und weiß, wie man damit umgeht.“ Denn Nachhaltigkeit geht jeden etwas an, das betonten Claus Günther und die Mitarbeiterinnen des Nabu, Monika Leiner und Barbara Böhme, die den Vorgarten gemeinsam mit den Kindern mit hitzebeständigen Pflanzen bestückten, darunter Salbei, Lavendel, Thymian, Storchenschnabel, Küchenschelle, Herbstaster und andere. Zu Hilfe kamen sogar Mitglieder des Stadtrates St. Ingbert.

Alle Helfer wissen: In einem naturnahen Garten kann das Wasser im Boden versickern, damit auch bei Starkregen keine Überschwemmung entsteht, Vögel und Insekten finden Nahrung, Kleinsäuger und sogar Reptilien Unterschlupf. „Klar“, sagte Taim, „das ist harte Arbeit, aber das macht nichts. Ich bin ja stark und am Ende sieht man, dass es schön geworden ist!“ Nachdem so viele Hände mit angepackt haben, war der Vorgarten schnell zur Insektentankstelle geworden. „Das hat Spaß gemacht!“, freute sich Mila. „Nun können wir jeden Tag auf dem Schulweg sehen, wie die Pflanzen in diesem Garten wachsen.“ Bei der Arbeit haben die Kinder und Erwachsenen in der Mittagshitze ganz schön geschwitzt. Als alles fertig war, brach wie auf Kommando ein Gewitter aus – und die jungen Pflanzen und der Boden wurden gleich natürlich bewässert.

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