Symbolbild

Zum heutigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen startet das Sozialministerium zusammen mit saarländischen Verkehrsbetrieben im Personennahverkehr eine landesweite Informationskampagne zur Vertraulichen Spurensicherung nach sexueller Gewalt.

Von Ende November bis Ende Januar informiert das Sozialministerium in 120 Bussen landesweit mit einem kurzen Trailer im Fahrgast-TV über die Möglichkeit und das Angebot der Vertraulichen Spurensicherung im Saarland. Wesentliche Ziele der Vertraulichen Spurensicherung sind die Verbesserung der Inanspruchnahme bestehender Hilfeangebote und der medizinischen Versorgung der Betroffenen Opfer sexueller Gewalt. Das Projekt leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Strafverfolgung, wenn die betroffene Person sich im Nachhinein für eine Anzeige bei der Polizei entscheidet.

 „Mit der vertraulichen Spurensicherung und der damit verbundenen medizinischen Soforthilfe gibt es im Saarland seit jetzt schon sieben Jahren ein Hilfeangebot, das Opfern sexueller Gewalt landesweit einen besseren Zugang zu medizinischer und psychosozialer Hilfe ermöglicht. Das kostenlose Angebot ist flächendeckend in 15 Einrichtungen verfügbar – und das natürlich absolut vertraulich“ so Sozialministerin Monika Bachmann.

Die seit Jahren konstante Inanspruchnahme des Angebots zeige laut Bachmann, wie wichtig es ist, die Öffentlichkeit über die vertrauliche Spurensicherung zu informieren. Außerdem wolle man Betroffene dazu ermutigen, die vertrauliche Soforthilfe und Beratung ohne Scham oder Scheu in Anspruch zu nehmen. “Diese erhalten so die Möglichkeit, Gewaltspuren zunächst ohne Anzeige vertraulich und gerichtsfest dokumentieren und kostenlos für zunächst 10 Jahre aufbewahren zu lassen. So können die Betroffenen in Ruhe und sorgfältig abwägen, ob und wenn ja wann eine Anzeigenerstattung für sie in Frage kommt. Ich freue mich sehr, dass uns die Verkehrsbetriebe in Saarlouis, Neunkirchen und Saarbrücken bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen”, so Bachmann.

„Wir erreichen mit unserem Bus-Monitorsystem und der Heckwerbung auf einem NVG-Bus in vier Wochen bis zu 600 000 Menschen und freuen uns sehr, damit aktiv die Kampagne des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlands gegen Gewalt an Frauen zu unterstützen“, erklärt Geschäftsführer Pascal Koch von den Neunkircher Verkehrsbetrieben. Die Monitorwerbung startet pünktlich am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Thorsten Gundacker, Geschäftsführer der Völklinger Verkehrsbetriebe VVB, betont die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: „Spuren sichern ist ein zentrales Thema. Mit unserem Bus sorgen wir für Sichtbarkeit der Kampagne des Ministeriums. Auch im Regionalverband Saarbrücken wird die Kampagne präsent sein und bis Ende Januar für die Vertrauliche Spurensicherung werben. Peter Edlinger, Geschäftsführer der Saarbahn: „Selbstverständlich unterstützen wir diese Kampagne, ist sie doch die perfekte Ergänzung zu unserer bereits angestoßenen Antidiskriminierungskampagne „WIR heißt alle.  Die Buswerbung trägt die so wichtigen Botschaften gut sichtbar in den Großraum Saarbrücken.“

„Die Erfahrungen unserer Fachberatungsstellen zeigen, dass nur etwa fünf Prozent der Frauen, die vergewaltigt wurden, dies auch bei der Polizei anzeigen. Die meisten Betroffene stehen unmittelbar nach der Tat unter Schock und sehen sich nicht in der Lage, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Viele bleiben – auch weil sie befürchten, dass eine andere Person über ihren Kopf hinweg eine Anzeige erstattet – medizinisch unversorgt und nehmen keine Hilfe in Anspruch. Mit der Kampagne „Sexuelle Gewalt hinterlässt Spuren“ wollen wir das ändern und den Betroffenen den Weg zu vertraulicher Hilfe erleichtern,“ so Ministerin Bachmann.

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