Die Verbraucherpreise sind im Saarland im April 2020 gegenüber dem vergleichbaren Vorjah-resmonat nur um 0,6 Prozent gestiegen. Im Vormonat März lag die Inflationsrate noch bei 1,2 Prozent. Hauptursache für die Entwicklung war nach Angaben des Statistischen Amtes der durch die Coronakrise bedingte Einbruch bei den Mineralölpreisen. In der Folge gingen die Heizölpreise ( 19,5 %) und die Kraftstoffpreise (- 18,0 %) um fast ein Fünftel zurück.
In Zeiten der Corona-Krise kommt es auch zu mehr oder weniger starken Einschränkungen bei der Vor-Ort-Erhebung von Verbraucherpreisen in den Geschäften. Trotz der Pandemiemaßnahmen konnten aber auch im April für eine Vielzahl von Gütern im Warenkorb die Preise problemlos weiter erhoben werden. Dies betrifft vor allem die für die Indexberechnung wichtigen Güter mit höherem Wägungsanteil wie zum Beispiel Wohnungsmieten, Haushaltsenergie, Kraftstoffe oder administrierte Preise.
In vielen Fällen sind auch auf Basis von On-line-Erhebungen solide Berechnungen von Preisveränderungen möglich gewesen. In anderen Fällen erfolgten Schätzungen und Berechnungen anhand typischer, z. Bsp. saisonaler Verläufe, so dass in der Gesamtbetrachtung eine valide Darstellung der aktuellen Verbraucherpreisentwicklung möglich ist. In Einzelbereichen müssen allerdings Einschränkungen in der Aussagefähigkeit in Kauf genommen werden.
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).
Erläuterung: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1 000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.