Die maroden Straßen in Kirrberg. - Foto: Rosemarie Kappler
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Das Thema Straßensanierung ist in Kirrberg kein Fremdwort aber Dauer-Ärgernis. In der letzten Sitzung des Ortsrates brodelte es deshalb mal wieder.

Grund: Im März hatte ein Vertreter des Bauamtes noch davon gesprochen, dass für die Lambsbachstraße und die Mühlstraße eine Deckensanierung möglich sei, und man entsprechend versuchen werde in das hierfür aufgelegte Förderprogramm zu kommen. Nun hatte vor wenigen Wochen Ortsvorsteher Manuel Diehl (CDU) von der Verwaltung wissen wollen, wie die Angebots-Ergebnisse der erforderlichen Ausschreibung aussehen würden und wann es denn los gehen könnte. Die Antwort zusammengefasst: Keine Ausschreibung, keine Submissionsergebnisse, keine Förderung, keine Umsetzung. Eine neuerliche Prüfung habe ergeben, dass eine Deckensanierung nicht ausreichen würde. Diehl: „Das bedeutet, es läuft auf eine Grundsanierung hinaus. Wir sprechen also von Anliegerbeiträgen.“

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Eben das wurmte den Ortsratsvorsitzenden mächtig. Denn damit wären es bereits mit der Eckstraße zusammen drei Straßen in Kirrberg, die einer grundlegenden Sanierung bedürfen. Schon lange gibt es in der Eckstraße Löcher in Fußballgröße. Im November soll das Thema Straßen deshalb gezielt im Ortsrat diskutiert werden. Aus Diehls Sicht könne es nicht angehen, dass Anlieger für Schäden aufkommen müssen, die nicht entstanden wären, wenn sich die Stadt frühzeitig und ordnungsgemäß um den Zustand der Straßen gekümmert und ihrer Sorgfaltspflicht genügt hätte.

Diehls Stellvertreter Martin Lambert (SPD) hatte nach der Sitzung im März den subjektiven Eindruck gehabt, dass die Stadt Homburg sich um die Sanierung der beiden Straßen kümmern werde. Dass das nun nach einer weiteren Überprüfung nicht so einfach möglich ist, war für ihn unverständlich, weil der Bauamtsverantwortliche im Ortsrat noch das Gegenteil erläutert habe. „Wir waren davon ausgegangen, dass die Sanierung kommt, weil wir in das Förderprogramm fallen, jetzt sind wir rausgefallen, beziehungsweise, wir waren nie drin. Als Ortsrat fühlt man sich da nicht für voll genommen und ins Lächerliche gezogen.“ Der in der aktuellen Sitzung anwesende Tiefbauingenieur Robin Kratz musste als Prellbock herhalten. Für ihn war bei der Augenscheinnahme der beiden Straßen sofort klar, dass hier nur eine Grundsanierung in Frage käme.

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Hochgekocht war das Problem deshalb, weil bis in die jüngere Vergangenheit noch davon ausgegangen wurde, dass im Zuge von Kanalarbeiten der EVS die Straßen aufreißen müsse, man also mit der Deckensanierung warten müsse. Inzwischen hat sich der EVS aus Kirrberg zurückgezogen und treibt die Kanalprojekte nicht mehr voran. Damit liegen die beiden Straßen nun durchlöchert und zerrissen da und werden stetig schlechter. Hierfür will der Ortsrat nun berechtigterweise eine Lösung. Im Falle der Eckstraße hat die Stadt bereits früher zugesagt, dass sie hier – weil selbst zuständig für den Kanal – die Straßensanierung selbst durchführen wird.

Einstimmig hat der Ortsrat noch eine vierte „Straße“ angehängt. Wunsch des Gremiums ist eine Asphaltierung des Weges zur Fischerhütte. Schon lange klagen Müllabfuhr und Lieferdienste über den schlechten Zustand. Die Schlaglöcher aufzuschottern reiche nicht, weil sie bereits nach dem nächsten Regen wieder ausgespült seien. Der Ortsrat wiederholte deshalb seinen früheren Beschluss, mit dem die Asphaltierung des Weges gefordert wurde. Zwar hatte das Bauamt bereits reagiert, aber den Ball an den Ortsrat zurückgespielt. Sinngemäß – so Diehl – habe das Amt ihm geschrieben, dass man verwundert darüber sei, dass die Asphaltierung einer Waldstraße gewünscht werde und man sich doch Gedanken über Finanzierung und Planung machen sollte. „Das ist nicht unsere Aufgabe“, so Diehl, wir haben hier eine klare Forderung aufgestellt und dazu wollen wir eine Antwort ob es geht oder nicht.“

Der Ortsrat verlangt nun, dass alles Notwendige getan und Geld im nächsten Haushalt für die Maßnahme eingestellt wird. In eben jenem Haushalt sind schon mal 50.000 Euro drin für die Sanierung der Schulwegtreppe. Robin Kratz schätzt, dass mit den Arbeiten im ersten Halbjahr 2022 begonnen werden kann. Weitere Themen der Sitzung waren unter anderem ein fehlender Grünflächenplan für Kirrberg, das von der Verwaltung aus Sicherheitsgründen abgelehnte Freie W-LAN für die Ortsmitte und die inzwischen aufgehängten Streetbuddies.

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