Die Paul-Weber-Schule, das Berufsbildungszentrum Homburg, ist die 20. Fair-Trade-Schule im Saarland. Am Mittwoch, 15. November, erhielt die Schule nach mehr als zweijähriger Vorbereitung das Zertifikat und kann sich nun Fair-Trade-Schule nennen. An der feierlichen Zertifikatsverleihung nahmen von der Stadtverwaltung der Beigeordnete Manfred Rippel und die Frauenbeauftragte Anke Michalsky, die im Rathaus auch für das Thema Fair-Trade zuständig ist, teil.
Zunächst hatte Schulleiter Hans-Jörg Opp in der von Schülern moderierten Veranstaltung die zahlreichen Gäste, darunter Isabelle Kiehn aus dem Bildungsministerium, die die Ministerin Christine Streichert-Clivot vertrat, sowie Wynnie Mbindyo und Peter Weichardt von der Fair Trade Initiative Saarland begrüßt und sich beim Fair-Trade-Team der Schule unter Leitung von Lehrerin Tina Kleist bedankt.
Referatsleiterin Isabelle Kiehn erinnerte daran, dass das Thema Fair Trade seit 50 Jahren im Saarland behandelt werde und es seit zehn Jahren Fair-Trade-Schulen im Saarland gebe. Sie zitierte Nelson Mandela, nach dem Bildung die mächtigste Waffe sei, um die Welt zu verändern und betonte, dass Bildung auch für eine nachhaltige Entwicklung wichtig sei. „Nicht alle globalen Ziele, die auch mit Fair Trade angestrebt werden, sind bis 2030 zu erreichen“, schränkte sie ein. Doch während die globalen Krisen das Gefühl von Ohnmacht verstärken würden, könnten Selbstwirksamkeitserfahrungen im Bereich Fair Trade dem entgegenwirken, erklärte Isabelle Kiehn.
Beigeordneter Manfred Rippel dankte der Schule für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren und gratulierte auch im Namen von Bürgermeister Michael Forster zum nun erzielten Erfolg. Er ging auf das Wirken des Homburger Eine-Welt-Ladens und des Vereins miteinander-füreinander seit nunmehr 30 Jahren ein und wies darauf hin, dass Homburg seit 2014 Fair-Trade-Stadt und der Saarpfalz-Kreis seit 2015 Fair-Trade-Kreis sind. Die Schule sowie die Schüler lobte er für den zukunftsweisenden Weg. „Ich würde mich sehr freuen, wenn auf diesem Weg künftig die eine oder andere Zusammenarbeit zwischen Ihrer Schule und uns als Stadt und dem Kreis gelingen sollte“, sagte Rippel und ergänzte: „Letztlich haben wir alle es mit in der Hand, bei der Auswahl der Produkte, die wir kaufen und konsumieren, auf gerechte und faire Produktions- und Handelsbedingungen zu achten.“
Tina Kleist ging auf die anfänglich noch online durchgeführten Aktionen, die im Sommer 2021 begonnen haben, auf dem Weg zur Zertifizierung näher ein, schilderte Workshops, Kochkurse und weitere Projekte und dankte den vielen Mitstreitern für ihren Einsatz. Sie betonte auch, dass es noch viele Ideen und Vorhaben gebe, die umgesetzt werden sollen, um auch in zwei Jahren das Zertifikat erneut zu erhalten.
Nachdem Wynnie Mbindyo auch geschildert hatte, welche positiven Auswirkungen Fair Trade beispielsweise in ihrer Heimat Kenia mit sich gebracht hat, überreichte zum Abschluss der auch musikalisch gestalteten Verleihung Isabelle Kiehn das Fair-Trade-Zertifikat an Tina Kleist und ihr Team.