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Für die insgesamt rund 180 Helfer in der Organisation bedeutet dies ein Sommer ohne Bergrennen, ohne die bunten Rennsportwagen, ohne kernigen Motorensound und die familiäre Betriebsamkeit im Fahrerlager am Stumpfen Gipfel. So manch ein Funktionär ist seit Jahrzehnten alljährlich mehrere Tage oder sogar Wochen im Einsatz. HAC-Pressesprecher Thomas Bubel verfügt über die längste Erfahrung im Vorstand. „Seit meinem 18. Lebensjahr im Jahr 1984 hatte ich ohne Unterbrechung eine Funktion beim Bergrennen inne. Zunächst als Sportwart und Streckenposten, dann als Vereinsfotograf und bis heute Pressesprecher und Verantwortlicher für das Fahrerlager. Ähnlich lange ist Rennleiter Jürgen Guckert im „Geschäft“. In den 1980er Jahren war der Mann aus Kirkel aktiver Hobbyrennfahrer am Berg, zwischenzeitlich kümmerte er sich lange Jahre um den Betrieb der Verpflegungsstände entlang der Käshofer Straße, bis er zum stellvertretenden Rennleiter und ersten Rennleiter aufstieg. „Normalerweise müssen unserer Frauen und Kinder in jedem Sommer auf den Ehemann und Vater runde drei Wochen verzichten“, sagt der neue zweite Vorsitzende Andreas Schumacher. „Wenigsten die freuen sich jetzt“, so der Käshofer mit einem Augenzwinkern.

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Foto: Thomas Bubel (tb)

Die Homburger Automobil- und Rennsport Enthusiasten sind nicht die Einzigen, die nach Jahrzehnten der Kontinuität erstmals ihre Veranstaltung ausfallen lassen müssen. Schon vor Wochen begann Serie der Abmeldungen, die beim Deutschen Motorsport Bund (DMSB) eingingen. Betroffen sind: Schotten in Hessen, Eschdorf in Luxemburg, Wolsfeld bei Bitburg, das Glasbachrennen in Thüringen und zuletzt das Ibergrennen von Heiligenstadt, das Hauenstein-Rennen in der Rhön und nun auch der saarpfälzische Motorsportklassiker auf der Käshofer Straße. In die Zeitspanne des bundesweiten Verbots von Großveranstaltungen fällt auch das Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen am ersten August-Wochenende. In diesem Fall haben die Verantwortlichen noch nicht alle Hoffnung verloren und sind in Gesprächen mit den zuständigen Behörden.

Ob in diesem Jahr überhaupt eine Deutsche Berg-Meisterschaftswertung zustande kommt, ist mehr als fraglich. Seit der Einführung dieser Rennserie im Jahr 1959 wurden bislang alljährlich die Meister in dieser altehrwürdigen Motorsportdisziplin gekürt. Im Moment werden nur noch vier, respektive drei Events, im arg gelichteten Rennsportkalender 2020 gelistet. Dies sind die Bergrennen im unterfränkischen Eichenbühl, in St. Agatha in Oberösterreich und das Finale von Mickhausen im bayrischen Schwabenland. Ein Blick in Zukunft, wenn er auch nur bis in den Herbst, gleicht dem Schauen in die vielzitierte Glaskugel. (tb)

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