Bei der Buchpräsentation im Karlsberger Hof (v. l.): Dr. Rainer Möhler, Dr. Bernhard Becker, Martin Baus M.A., Dr. Jutta Schwan, Stefan Wirtz und Dr. Theophil Gallo. Foto: Sandra Brettar
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„Bayern an der Blies“ lautet der Titel des neuen Buches, das Martin Baus M. A., Dr. Bernhard Becker und Dr. Jutta Schwan im Auftrag des Saarpfalz-Kreises jüngst herausgegeben haben. Der reich illustrierte Band beschäftigt sich mit jener Epoche, in der die Region Bestandteil der Pfalz war und damit zum Königreich Bayern gehörte. Die Beiträge gehen zurück auf eine wissenschaftliche Tagung, die im Oktober 2017 stattgefunden hatte. Dieses Kolloquium bildete damals den Auftakt zum 200. Jubiläum des Saarpfalz-Kreises: 1816 war die Region zu Bayern gekommen, 1818 war Homburg Kreisstadt geworden. 

Themen des historischen Werkes sind unter anderem Kunst, Architektur, die wirtschaftliche, soziale oder auch die politische Entwicklung, insbesondere die wichtige Phase der Siebenpfeiffer-Zeit. So beschäftigt sich Roland Paul etwa mit der Auswanderung aus dem Landcommissariat Homburg, Paul Thomes versucht sich an einer blies-/isarbayerischen Beziehungsanalyse und Susanne Nimmesgern beleuchtet in einem Kapitel die Familien und das Frauenleben im Wandel. Bei der Buchpräsentation im Karlsberger Hof in Sanddorf sprach als Laudator Dr. Rainer Möhler, Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität des Saarlandes, von „vielfältigen saarpfälzischen Geschichten, die voller Überraschungen stecken“.

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Auf Überraschungen dürften die Leserinnen und Leser auch bei der Lektüre des letzten Kapitels stoßen, in dem Bauten und Monumente aus der saarpfälzischen Bayernzeit vorgestellt werden. Die fotografische Reise führt von der Maximiliansäule in Blieskastel über die Woogsacker Mühle in Niederbexbach, die Kapelle St. Josef in Erfweiler-Ehlingen, die Villa Junkerwald in Niederwürzbach bis zum königlich-bayerischen Kulturbauamt in Homburg. Es sind insgesamt 35 Orte, die architektonische Zeugnisse bayerischer Zeit liefern.

Landrat Dr. Theophil Gallo würdigte im Haus von Sibylle Weber vor zahlreichen interessierten Gästen, zu denen auch der Homburger Ehrenbürger Rainer Ulmcke und der Ortsvorsteher von Bruchhof-Sanddorf, Manfred Rippel, gehörte, die Leistung der Autoren, die viel Fleiß und Zeit investierten und das Werk mit Hingabe realisierten, allen voran die drei Herausgeber. „Mit 336 Seiten ist dieses Werk die bislang stärkste Publikation unseres Kreises und darauf sind wir stolz. Ich danke allen, die ihres dazu beigetragen haben, dass wir die Erträge der wissenschaftlichen Tagung der Forschung und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen können“, so Landrat Dr. Gallo. Zu einer kleinen Besonderheit am Rande wurde der Dank an den Laudator, Dr. Rainer Möhler:  Landrat Dr. Gallo würdigte ihn besonders, indem er seinen eigenen Pin der Biosphäre Bliesgau Dr. Möhler ans Revers heftete und ihn damit endgültig als Saarpfälzer „integrierte“.

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Zu den Autoren gehören Prof. Dr. Gabriele Clemens von der Universität Saarbrücken, Prof. Dr. Paul Thomes (Technische Hochschule Aachen), Barbara Schuttpelz M. A. (Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern), Prof. Dr. Gernot Feifel (früher Universitätsklinik Homburg; verstorben im März 2019), Prof. Dr. Hans Ammerich (Bistumsarchiv Speyer), Dr. Traudel Himmighöfer (Lehrbeauftragte für Kirchengeschichte Universität Mainz), Dr. Susanne Nimmesgern, Prof. Dr. Ralf Banken (Frankfurt), Dr. Wolfgang Ohler (früherer Vizepräsident des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken), Roland Paul (früherer Direktor des Instituts für Pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern) sowie die drei Herausgeber selbst.

Das Buch „Bayern an der Blies – 100 Jahre bayerische Saarpfalz (1816 – 1919)“, ISBN 978-3-95602-185-5, ist im Conte Verlag erschienen und kostet 24,90 Euro. Es ist auch im Fachbereich Kultur und Heimatpflege bei Ute Klosendorf, Tel. (06841) 104-8409, E-Mail Ute.Klosendorf@Saarpfalz-Kreis.de erhältlich.

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