Foto: Dr. Ine Stolz
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Sie hatte das Ziel, die Welt besser zu machen, doch sie hat all die Jahre gegen ein System gekämpft, das sie nicht verändern kann. Dennoch: Im Kleinen hat sie in allen Ländern, in denen sie gearbeitet hat, für viele Leute etwas verändert. Das weiß die Homburgerin Ine Stolz, weil nach fast 25 Jahren immer noch Rückmeldungen kommen. Ein altes afrikanisches Sprichwort sagt: „Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie die Welt verändern.

Foto: Dr. Ine Stolz

Ine Stolz, promovierte Umwelt- und Agrarwissenschaftlerin, hat ihre Erlebnisse und Eindrücke in Bildern (zur Zeit ausgestellt im Haus der Begegnung der Arbeiterwohlfahrt in Erbach) und als „Sandrine“ in ihrem Buch „Alte Seele Afrika – Taten und Sachen – Entwicklung und Hilfe … was für ein Irrsinn …“ festgehalten. Aus diesem Buch liest sie am Donnerstag, 23. November, 19 Uhr im Siebenpfeifferhaus auf Einladung des Vereins „miteinander – füreinander“ und des Eine-Welt-Ladens. Der Vortrag wird mit einem Diavortrag von Fotografien aus der Region untermalt.

Den Schwerpunkt legt sie an diesem Abend auf ihre Arbeit im Niger. Dort lernte sie die Oase Timia kennen, die sie davon überzeugte, dass es tatsächlich das Paradies gibt. Doch sie lernte auch die Folgen des Uranabbaus in Arlit kennen und die radioaktive Verstrahlung, unter der die einheimische Bevölkerung zu leiden hat. „Lobeshymnen wurden gesungen und die ökologische Katastrophe für Mensch und Umwelt geflissentlich verschwiegen“, kritisiert die Autorin in ihrem Buch. Und sie resümiert: Es war ihr nicht möglich, das System zu verändern, das sich hinter der Maschinerie der Entwicklungshilfe verbirgt.

Aber sie konnte zumindest einheimische Mitarbeiter aufklären. Nicht umsonst nannten sie die Bauern in Burkina Faso „Die, die uns die Augen geöffnet hat“. Ine Stolz konnte auch das System nicht verändern, das sich hinter der Chemieindustrie verbirgt. Aber sie konnte überall, wo sie mit den Bauern gearbeitet hat, Alternativen einführen. Durch die Art, wie sie mit den Menschen gearbeitet hat und welches Wissen sie ihnen hinterlassen hat, hat sie das Leben vieler Menschen der Sahelzone im Kleinen nachhaltig verändert.

Foto: Dr. Ine Stolz

Ine Stolz, 1964 in Homburg geboren, hat als Forscherin, Beraterin und Projektleiterin in der internationalen Entwicklungsforschung und -zusammenarbeit im Senegal, im Niger, dem Tschad und dem Sudan sowie in Madagaskar, Benin, Kamerun, Nigeria, Ghana und Burkina Faso gearbeitet. „Irgendwann ist sie dabei zu einer Reisenden zwischen den Welten geworden. Während ihr Hirn noch immer deutsch verschaltet ist, ist ihr Herzschlag mit den afrikanischen Trommeln synchronisiert“, stellt der Verlag zur Autorin Ine Stolz fest. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen vor Ort sowie die Geschichte und aktuelle Fakten über die Entwicklungshilfe sind Inhalt ihres Buches.

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