v. l. n. r.: Willi-Günther Haßdenteufel (VHS-Leiter), Dr. Monika Hollenhorst, Dr. Emmanuel Ampofo, Bürgermeister Michael Forster und Dekan Prof. Dr. Michael Menger. - Foto: Jürgen Kruthoff/Stadtverwaltung

Zur Eröffnung der diesjährigen Homburger Hochschulwoche konnte Bürgermeister Michael Forster am Montag dieser Woche den 22. Wissenschaftspreis der Stadt verleihen.

Im neuen Hörsaalgebäude auf dem Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) überreichte der Bürgermeister den mit 10.000 Euro dotierten Preis nach einer Empfehlung des Kuratoriums zu gleichen Teilen an Dr. Monika Hollenhorst und Dr. Emmanuel Ampofo. Bürgermeister Forster beglückwünschte die beiden Preisträger und bedankte sich bei dem Kuratorium unter Leitung von Prof. Dr. Markus Hoth, das einmal mehr sachkundig die Siegerin und den Sieger unter den Bewerbern für den diesjährigen Preis ausgewählt hatte.

Den Preisträgern wünschte der Bürgermeister, dass diese ihre Auszeichnung auch als Anerkennung für bisher Geleistetes genießen und sich mit Familien und Freunden gebührend darüber freuen könnten. „Möge dieser Preis Ihnen aktuell auch als Lohn für große Mühe dienen und für die Zukunft weitere Motivation mit sich bringen“, so der Bürgermeister.

Dr. Hollenhorst hatte mit ihrer Arbeit unter dem Titel „Aktivierung des Bittergeschmackssignalweges in trachealen epithelialen Bürstenzellen induziert angeborene Immunantworten bei bakteriellen Infektionen“ gewonnen. Dr. Ampofos Arbeitstitel lautete: „Ko-Transplantation von Pankreasinseln und mikrovaskulären Fragmenten stellt die Normoglykämie bei diabetischen Mäusen wirksam wieder her.”

Im Anschluss an die Preisverleihung stellten die Preisträger ihre Wettbewerbsbeiträge kurz den Gästen der Eröffnungsveranstaltung vor. Dabei stellte Dr. Hollenhorst dar, dass in der von ihr mitverfassten Untersuchung gezeigt wurde, dass Bürstenzellen in den Atemwegen von Mäusen Immunantworten auslösen und so ohne die Gabe von Antibiotika zur Heilung beitragen können. In seiner Arbeit zeigte Dr. Ampofo, dass die Inseltransplantation der Pankreas, wenn diese gemeinsam mit kleinsten Blutgefäßen erfolgt, deutlich erfolgreicher ist und zur Heilung von an Diabetes erkrankter Mäuse beiträgt.

Zu Beginn der 60. Hochschulwoche, die eine Gemeinschaftsveranstaltung der VHS Homburg, der Stadt Homburg und der Medizinischen Fakultät des UKS ist, hatte der VHS-Vorsitzende Willi-Günther Haßdenteufel die zahlreichen Gäste begrüßt. Haßdenteufel wies dabei auch auf das besondere Jubiläum hin und erinnerte an die Anfänge der Hochschulwoche. Für ihn war es die 20. Eröffnung einer Hochschulwoche und auch seine letzte als VHS-Leiter, erklärte er, da er bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren werde. Er bedankte sich bei den früheren und aktuellen Mitarbeitern, Dozenten, dem Vorstand der VHS sowie bei Dekan Prof. Dr. Michael Menger für die großartige Zusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten.

Anschließend ging Bürgermeister Forster auf die Bedeutung der Hochschulwoche und des UKS näher ein. So wie der Wissenschaftspreis die Verbindung der Stadt mit dem UKS und der Fakultät und auch die Unterstützung der Forschenden sowie der Forschung zeigen solle, diene die Hochschulwoche auch dazu, die Verbundenheit von Stadt, VHS und Dekanat zu verdeutlichen, betonte der Bürgermeister. Er ging auf seinen Besuch der Teddyklinik der Studierenden im Saalbau in der vergangenen Woche ein und berichtete von der wunderbaren Resonanz auf dieses Engagement. „Diese Teddyklinik lebt – wie die Lange Nacht der Wissenschaft – vom sich Öffnen, Erklären und Mitmachen. Aktionen wie diese können wirklich viel bewegen; sie können Kindern Ängste vor einem Arztbesuch oder einer OP nehmen, es wird Vertrauen aufgebaut, nicht zuletzt gibt es auch Anerkennung und Interesse für das Berufsfeld von Pflegerinnen und Pflegern sowie Ärztinnen und Ärzten. Sie machen also mit der Teddyklinik und der Langen Nacht genau das Richtige“, sagte Forster.

Dekan Prof. Dr. Menger kündigte nicht nur eine kurze Ansprache an, sondern hielt sich auch daran. Er dankte zunächst Willi-Günther Haßdenteufel für die Zusammenarbeit, bezeichnete ihn als Motor und treibenden Kraft für die Hochschulwoche und sagte, er habe viel von ihm gelernt und hoffe, dass Haßdenteufel der Veranstaltung erhalten bleibe.

Der Dekan hob hervor, dass die rund 2.000 Studierenden der Medizin, 160 der Zahnmedizin und weitere Studierende wieder auf den Campus zurückgekehrt seien. Er berichtete von 205 Dissertationen und 15 Habilitationen im vergangenen Jahr und ging auch auf seine Wünsche ein, nämlich eine Campuszeile mit Cafés, vielleicht einem Fitnessstudio und weiteren Einrichtungen, die dazu führen sollen, dass die Studierenden auch dann auf den Campus kommen, wenn sie keine Veranstaltung haben, sondern weil sie sich gern dort aufhielten.

Den Festvortrag am Montag hielt Prof. Dr. Markus Hecht, der Direktor der Klinik für Strahlenmedizin. Mit seinem Beitrag „Strahlentherapie – ein Hauch von Magie?“ ging er nicht nur anschaulich und zuversichtlich auf die neuesten Möglichkeiten der Strahlentherapie ein, sondern blickte auch auf die Anfänge unter Wilhelm Conrad Röntgen, Henri Becquerel und Marie Curie zurück.

Für die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier sorgte das Duo „harfpipe“ mit Clara Dicke an der Harfe und Bernd Nickaes am Saxophon. Sie erhielten viel Applaus für ihre Beiträge.

Am Freitag steht nachmittags im neuen Hörsaal die 75-Jahr-Feier der Universität des Saarlandes für geladene Gäste auf dem Programm.

Ebenfalls am Freitag findet auf dem Campus des UKS ab 17 Uhr die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Mit rund 50 Angeboten im und rund um das Hörsaalgebäude in der Mitte des Campus´ haben die Medizinische Fakultät und das UKS wieder ein ansprechendes Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammengestellt.

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