Hilfe für die Kinder des Zentrums für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie
Gerade in der Vorweihnachtszeit sind Spenden ja nur zu gerne gesehen. Die unterschiedlichsten Organisationen, Verbände etc. buhlen um unser Geld um Menschen zu helfen, die Hilfe dringend notwendig haben. Doch was passiert wirklich mit unseren Spenden, kommt das Geld an der richtigen Stelle an, kann man in absehbarer Zeit Ergebnisse sehen? Meistens lautet die Antwort – nein.
Einer der seit mittlerweile 3 Jahren aktiv etwas für bedürftige Kinder aus unserer direkten Umgebung tut, ist der Friseur Serafino Russo. Er ist nicht nur erfolgreicher Unternehmer, er ist auch 2-facher Familienvater. Leuchtende Kinderaugen stehen für die Liebe und die Kraft unserer Gesellschaft, für unsere Zukunft. Zusammen mit Prof. Dr. Gottschling, Leitender Arzt im Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie am Uniklinikum Homburg und der in jedem Jahr größer werdenden Unterstützung durch Freunde und Bekannte, ist es ihm ein großes Anliegen, eben jenen Kindern zu helfen und Freude zu schenken.
HOMBURG1: Herr Russo, woran denken sie wenn die Weihnachtszeit kommt. Was bedeutet ihnen die Adventszeit persönlich.
Serafino Russo: Für mich als Familienvater bedeutet die Weihnachtszeit sehr viel, da es für mich als Unternehmer sehr wichtig ist viel Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen um den Alltag zu vergessen und einfach mal das Familienleben in vollen Zügen zu genießen und runter zu fahren.
HOMBURG1: Bereits vor 3 Jahren haben sie erfolgreich die Aktion „Leuchtende Kinderaugen“ ins Leben gerufen. Wie kamen sie drauf, was war ihre Ursprungsidee, das Ziel und wie funktioniert es?
Serafino Russo: Als Vater und Unternehmer bekommt man es häufiger mit, dass es Kinder gibt denen es nicht so gut geht und gerade in der Weihnachtszeit sollten wir doch alle zusammen halten und Gutes tun. Darum haben wir vor 3 Jahren die Aktion „Leuchtende Kinderaugen „ ins Leben gerufen.
HOMBURG1: Mit der Aktion werden Kinder der Homburger Palliativklinik ein großes Stück glücklicher gemacht. Herr Prof. Dr. Gottschling, sie sind Leitender Arzt im Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie. Wie stellt sich die Situation dar, was bedeutet palliative Versorgung und mit welchen Schwierigkeiten haben sie täglich zu kämpfen.
Prof. Dr. Gottschling: Grundsätzlich steckt die Palliativversorgung in Deutschland noch in den Kinderschuhen und ganz besonders die Versorgung lebensbegrenzend erkrankter Kinder. Wir haben in Deutschland mittlerweile über 250 Palliativstationen für Erwachsene, aber nur 1 Station mit 8 Betten für Kinder und die ist fast 400 km entfernt. Wir kämpfen mittlerweile im sechsten Jahr dafür, dass wir auch in Homburg endlich Betten für diese Kinder bekommen, um sie bestmöglich versorgen zu können.
HOMBURG1: Sie bekommen die Reaktion der Kinder auf ihre jährlichen Geschenke hautnah mit. Macht sie der Moment Glück? Glücklich zu sehen, dass es so viele Unterstützer aus der Gesellschaft gibt?
Prof. Dr. Gottschling: Ich freue mich total, ohne die Unterstützung durch Einzelpersonen und ohne solche Aktionen wie diese könnten wir nur die Basisleistungen anbieten, die die Krankenversicherungen vorsehen, d.h. trocken, warm, sauber, satt. Wir möchten mehr anbieten können und unsere kleinen Patienten haben Besseres verdient. Und nebenbei, Ich bin selbst Vater von 4 Kindern, was gibt es Schöneres als strahlende Kinderaugen. Gerade schwerkranke Kinder, die in der Vorweihnachstzeit oder Weihnachtszeit im Krankenhaus sein müssen haben in besonderem Maße eine kleine Freude und Abwechslung verdient.
HOMBURG1: Herr Russo, neben der reinen Geschenkaktion, wollen sie in diesem Jahr noch ein i-Tüpfelchen draufsetzen mit dem 1.Charityevent „Lasst uns Sterne trinken“. Wie läuft das Event ab und wie steht es in Verbindung zur Unterstützung der Palliativklinik?
Serafino Russo: In den letzten Jahren haben wir sehr viele Sachpreise dank unserer Kunden bekommen, deshalb wollten wir dieses Jahr einfach eine größere Veranstaltung planen um nicht nur Sachpreise sondern auch Spenden für das Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie zu sammeln.
HOMBURG1: Herr Prof. Dr. Gottschling, was passiert mit dem gesammelten Geld, können sie schon sagen wie die Spenden aktiv zum Wohle der Kinder eingesetzt werden?
Prof. Dr. Gottschling: Wir finanzieren damit z.B. unsere Therapiebegleithunde Balou und Tante Lisbeth, unsere Kunst- und Musiktherapie, wir möchten kleine Lichtblicke im oft belastenden Krankenhausalltag bieten, Oasen der Lebensqualität für unsere kleinen Patienten.
HOMBURG1: Herr Russo, Herr Prof. Dr. Gottschling, viel Erfolg bei ihren tollen Aktionen. Auch wir werden natürlich umgehend unser Geschenk für die Kids unter den Baum legen. Und für alle, die helfen wollen gilt: Einfach Geschenk einpacken und bei Serafino Russo im Laden abgeben.
Informationen zum Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie:
Bei der Palliativversorgung geht es um die Betreuung von Menschen mit lebens-limitierenden Erkrankungen.
Nicht Heilung ist das Ziel, sondern eine wirksame Linderung von belastenden Beschwerden, die individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten und ihrer Angehöriger abgestimmt wird und so die bestmögliche Lebensqualität, Selbstbestimmung und Würde ermöglicht.
Bisherige Versorgungssituation von Erwachsenen
Etwa 25% aller Menschen sterben in Deutschland an den Folgen einer Krebserkrankung. Berücksichtigt man die demografische Entwicklung, so werden bis zum Jahr 2020 40% aller Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung sterben. Hinzu kommt, dass mehr auch neurologisch Erkrankte und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung Palliativversorgung in Anspruch nehmen werden.
Bisherige Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen
Etwa 400.000 Kinder und Jugendliche leben im erweiterten Einzugsgebiet des Universitätsklinikums, davon ca. 900 palliativ zu versorgende. Das Erkrankungsspektrum ist sehr vielfältig (angeborene Herzfehler, Krebs, neurolog. Erkrankungen, zystische Fibrose, Abbauerkrankungen …) und die Betreuung ist entsprechend komplex und aufwendig.
Schmerzen, Atemnot, Unruhe, Übelkeit, Erbrechen, Darmverschluss, Angst oder problematische Wunden machen die besondere Versorgung notwendig.
Die Besserung dieser Symptome und die ganzheitliche Behandlung der Betroffenen sind Aufgabe der Palliativversorgung am Universitätsklinikum des Saarlandes.
(Quelle: UKS Homburg )