Jörg Ecker, der sportliche Leiter der Handballabteilung des TV Homburg (rechts), verabschiedete mit (ab 2. v. links) Ljubomir Josic, Benedikt Berz, Niklas Zarikos, Miljan Bunjevcevic, Rebelo Magalhaes und Yves Kunkel sechs Spieler, die den Verein verlassen werden. Foto: Markus Hagen
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Mehr als ärgerlich: Nach der erwarteten 23:32 (9:16)-Heimniederlage gegen den mit 59:1-Punkten souveränen Meister TuS Ferndorf vor 259 Zuschauern in der Homburger Robert-Bosch-Sporthalle, fehlten dem diesjährigen Aufsteiger in die Dritte Bundesliga Staffel Süd/West TV Homburg nur ein einziger Zähler, um die Klasse zu halten.

“Wir haben uns dies selbst zuzuschreiben. Der anvisierte Ligaerhalt war machbar, aber wir haben halt einige Fehler zu viel in den Partien zuvor gemacht”, zeigte sich Jörg Ecker, der sportliche Leiter der Handballabteilung des TV Homburg auch selbstkritisch. “Nicht am Samstag nach dem Spiel gegen den TuS Ferndorf, der eine Ausnahmemannschaft in der Liga hat, sondern wir haben uns den Klassenerhalt vor Wochen mit der Heimniederlage gegen die TSG Haßloch verbaut.” Ja selbst danach wäre der Ligaerhalt noch möglich gewesen. Ein unnötiger Punktverlust beim 29:29 beim TuS Opladen oder zuletzt die knappe Niederlage beim Longerischer SC Köln. Dass die Konkurrenz um den Ligaverbleib TSG Haßloch und der TV Aldekerk, der gerade noch einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang 14, dann am Samstag ebenfalls leer ausging, war auch nicht zu erwarten.

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Der TV Homburg muss sich also nach einem Jahr in der Dritten Bundesliga wieder aus dieser Liga verabschieden. Vor dem Spiel gegen den TuS Ferndorf galt es auch für einige Spieler des Aufsteigers sich vom TV Homburg und ihren Fans zu verabschieden. Jörg Ecker bedankte sich bei Torhüter Benedikt Berz, Niklas Zarikos, Miljan Bunjevcevic, Ljubomir Josic, Rebelo Magalhaes und Torjäger Yves Kunkel für ihre Spiele in der abgelaufenen Saison.

Jan Ole Schimmel konnte sich des Öfteren gegen die Abwehr des TuS Ferndorf durchsetzen und traf vier Mal. Foto: Hagen

Im letzten Saisonspiel am frühen Samstagabend hatte der TV Homburg sich noch einmal etwas vorgenommen. Marvin Mebus, gemeinsam mit Ljubomir Josic zum letzten Mal Interimstrainer: “Wir wollen uns so gut, wie möglich gut verkaufen gegen das Überteam aus Ferndorf.” Yves Kunkel und Tobias Alt trafen zur 2:0-Führung, während der Meister TuS Ferndorf seine ersten drei Angriffe nicht erfolgreich abschließen konnte. Im Gegenteil, der TV Homburg hätte durchaus noch nachlegen können, versemmelte aber gleich drei Tempogegenstöße. Eine 5:0-Führung war machbar. Jörg Ecker: “Wie ein roter Faden durch die Saison zog sich das Auslassen bester Tormöglichkeiten auch in diesem Spiel durch.” Ferndorf hatte sich dann bald eingespielt, ging mit 3:2 in Führung, während beim TV Homburg das zu oft in dieser Runde gezeigte alte Muster gezeigt wurde. Überhastete Abschüsse, die vom gegnerischen Torwart mühelos gehalten wurde oder Bälle über und neben das Tor. Nach 20 Minuten hatte sich der TuS Ferndorf ohne Gegenwehr in der Abwehr des TV Homburg mit 11:5 sich schon mehr als deutlich abgesetzt, zur Freude der rund 25 angereisten Anhängern, die mit zehn Trommeln für ordentlichen Lärm in der Robert-Bosch-Halle sorgten. 16:9 stand es schließlich nach den ersten 30 Minuten für die Gäste aus dem Siegerland.

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Der TV Homburg kämpfte nach der Pausenansprache ihrer beiden Interimstrainer Josic und Mebus. Man wollte nicht mit einer hohen Packung das letzte Heimspiel beenden. Nach 39 Minuten führte Ferndorf durch Janco Kevic mit 23:14. Neun Tore Vorsprung für den Meister aus Ferndorf. Der TV Homburg konnte durch Lukas Glück und Robin Egelhof auf 16:23 verkürzen. Die Partie war nun zumindest von den Treffern immerhin ausgeglichen, auch weil Ferndorf angesichts der bevorstehenden Aufstiegsspiele zur zweiten Bundesliga in dieser Woche nicht mehr volle Pulle spielte. Am letzten Endes klaren 32:23-Auswärtssieg beim TV Homburg sollte dies aber nichts ändern. Die Niederlage blieb dann doch noch einstelligen Bereich und hätte vielleicht knapper ausfallen können, wenn Joel Ribeiro (Knie) und Muhamet Durmishi (private Gründe) mitgespielt hätten. Zudem verwarf Kunkel noch zwei Siebenmeter.

Auch für Yves Kunkel (Nummer 15) war es das letzte Spiel für den TV Homburg, das er gegen den TuS Ferndorf für den Absteiger mit sieben Treffern bestritt. Künftig wird der Ex-Nationalspieler für die HG Saarlouis spielen. Foto: Hagen

Jörg Ecker zog sein Fazit der Saison mit selbstkritischen Worten: “Wir haben die Dritte Liga unterschätzt, die stärker war, als wir sie einstuften.” Auch habe er sich von dem einen oder andere Neuzugang mehr erwartet. “Es lief nicht so im Verlauf der Saison, was wir vorhatten.” Aber man habe aus diesem einen Jahr Dritte Bundesliga viel gelernt, um es dann nach einem anvisierten Wiederaufstieg im nächsten besser zu machen. Bis auf einen Linksaußen habe man alle Neuzugänge für die kommende Saison schon im Blick. Es fehlen nur die Unterschriften.  In den kommenden Tagen wird auch ein neuer Trainer unterschreiben, den der Verein nächste Woche mit weiteren Neuzugängen auch namentlich dann vorstellen will.

Ecker optimistisch: “Wir werden für die Regionalligasaison 2024/25 stärker aufgestellt sein, als in der vergangenen Drittligasaison.”

TV Homburg: Benedikt Berz, Patrick Schulz – Yves Kunkel 7/1, Jan Ole Schimmel 4, Tobias Alt 3, Peter Gohl 2, Rebelo Magalhaes 2, Robin Egelhof 2, Lukas Glück 2, Andreas Schneider 1/1, Marvin Mebus, Miljan Bunjevcevic, Ljubomir Josic, Patrick Bach.

Siebenmeter: 4/3

Zeitstrafen: 2/3

Zuschauer: 259

Schiedsrichter: Jerome Breuer / Dennis Schaaf

 

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