Dr. Eric Gouverneur bei der Begrüßung des Herzseminars in Homburg - Foto: Linda Barth

Wohl vielen Menschen ist die Szene der Fußball-Europameisterschaft 2021 noch im Sinn, als der dänische Profisportler Christian Eriksen ganz plötzlich und ohne Vorbote auf dem Platz zusammenbrach: Herzstillstand. Mit Aufnahmen dieser Szene begann Prof. Dr. Michael Böhm am vergangenen Donnerstag das Herzseminar im Homburger Rathaus.

Innerhalb der Herzwochen, die jedes Jahr im November stattfinden, gibt es deutschlandweite Veranstaltungen mit Vorträgen, Seminaren und Kursen, um die Menschen zu sensibilisieren und informieren. Seit Jahren ist die Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit dem Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) dann auch zu Gast im Rathaus und bietet ein Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Böhm, dem Direktor der Klinik für Innere Medizin III des UKS an. Das Thema 2023: Der plötzliche Herztod.

Für die Stadt Homburg begrüßte der ehrenamtliche Beigeordnete Dr. Eric Gouverneur einen erneut voll besetzten großen Sitzungssaal. Er ging kurz auf das Thema des Nachmittags ein und die Wichtigkeit, eines gut funktionierenden Herz-Kreislauf-Systems, schließlich sterben in Deutschland pro Jahr ca. 340.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Das ist ein Thema, das bestimmt jeder von Ihnen kennt, vielleicht auch selbst erlebt hat oder zumindest jemanden kennt, der herzkrank ist oder sogar daran gestorben ist“, so Dr. Gouverneur, der nicht nur die Wichtigkeit des Erkennens und Behandelns ansprach, sondern als Fachmann – er selbst ist Nuklearmediziner – auch die Prävention, „denn das größte Problem ist, dass man eine solche Erkrankung selbst oft gar nicht merkt und denkt, man sei eigentlich völlig gesund“.

„Wir sind Heimatstadt des UKS, wir sind Heimatstadt der medizinischen Fakultät. Hier gibt es Forschung auf höchstem Niveau und unsere Bürgerinnen und Bürger können sich sicher sein, schnell die beste medizinische Versorgung im Notfall zu bekommen“, lobte der Beigeordnete die Arbeit der Mediziner, aber auch aller Mitarbeiter vor Ort. Er dankte ihnen für ihren Einsatz, auch bei solchen Seminaren, in denen es um die Vorsorge und das Erkennen geht, was im Ernstfall ebenso wichtig für alle Beteiligten sei: „Wir, die Stadt Homburg, sind stolz, mit unserem UKS einen lebenswichtigen Partner an der Seite zu haben!“

Von links: Prof. Dr. Michael Böhm vom UKS, das Ehepaar Bernhard und Evelyne Schmitt als Vertreter der Deutschen Herzstiftung, Dr. Christian Werner, Dr. Valerie Pavlicek, Dr. Jan Wintrich und Dr. Amr Abdin zusammen mit dem städtischen Beigeordneten Dr. Eric Gouverneur (r.). – Foto: Linda Barth

Nachdem Prof. Böhm die Situation um Fußballer Eriksen analysiert und erklärt hatte, was bei einem Herzstillstand passiert und was sofort zu tun ist, gab es weitere Vorträge zu diesem Thema von PD Dr. Christian Werner, Dr. Valerie Pavlicek, Dr. Amr Abdin und Dr. Jan Wintrich. Die deutsche Herzstiftung war mit Personal vor Ort und stand für Fragen und Informationen im Foyer zur Verfügung, während auch praktisch der Einsatz eines Defibrillators geübt werden konnte. Alles in allem eine erneut wichtige Veranstaltung, die im Ernstfall Leben retten kann. Denn eine Reanimation innerhalb der ersten vier Minuten sei im Fall des Herzstillstands überlebenswichtig, machten die Referenten deutlich: „Das Schlimmste, was Sie machen können, ist nichts zu tun und bloß abzuwarten“ (Dr. Christian Werner).

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