(Arcvhivbild) Ante Grbavac (Mitte)Foto: Markus Hagen
Anzeige

Ratlosigkeit und Enttäuschung standen bei Spielern,Trainerteam sowie Fans des TV Homburg nach dem Abpfiff der Regionalliga-Partie zwischen dem TVH und der HG Saarlouis II deutlich ins Gesicht geschrieben. Nur ein 38:38 (19:21) gab es für den Tabellenführer aus Homburg, ein enttäuschendes Ergebnis für das Team von Trainer Pedro Vieira, mit dem man auch die Tabellenführung wieder an die HV Vallendar (13:1 Punkte) abgeben musste. Dahinter steht der TV Homburg mit 13:3-Punkten nun wieder auf Rang zwei. 

“Aus dem knappen 34:33 im Heimspiel gegen die SG Saulheim hat man überhaupt nichts gelernt. Spiele im Handball werden über die Abwehr gewonnen oder verloren. Nun reichen nicht einmal 38 Treffer zum Heimsieg”, schimpfte Jörg Ecker, der sportliche Leiter der Handballabteilung des TV Homburg. “Die Einstellung stimmt einfach im Defensivverhalten überhaupt nicht. Das geht seit Wochen schon so, nur heute Abend war es gegen Saarlouis ganz schlimm. Aus dem Spiel gegen Saulheim haben die Spieler überhaupt nichts gelernt.” Trainer Pedro Vieira ergänzte: “Mit so einer Abwehr brauchen wir uns über dieses Ergebnis nicht zu wundern. Das war überhaupt nichts. Es fehlte die Intensivität und im 1:1 in der Abwehr zogen wir kampflos fast immer den Kürzeren. So kann man sich nicht verhalten.” Vieira sprach von Disziplinlosigkeit. “Mir tun zudem unsere Fans leid, die so ein Auftreten unserer Mannschaft mit erleben mussten.”

Vor der Saisonrekordkulisse von 500 Zuschauer, darunter gut 150 Fans der HG Saarlouis, die die Zweite des Drittligisten vehement in den 60 Minuten anfeuerten und für viel Stimmung in der Robert-Bosch-Schulsporthalle sorgten, hatte der TV Homburg von der ersten Minute an Probleme in der Abwehr. Nach der 1:0-Führung durch Elvado Almeida hielt die HG Saarlouis II immer wieder dagegen, während sich der Gastgeber zunächst nur im Abschluss sicher zeigte.

Beide Abwehrreihen ließen viel zu, wie bereits die hohe Trefferzahl nach knapp zehn Minuten zeigte. 9:7 führte die HGS durch den Treffer von Tim Müller. Der TV Homburg lief dem Rückstand weiter hinter her. Bis zur 20. Minute lagen die Gäste stetig mit einem oder zwei Toren vorne. Beim Spielstand von 14:16 nahm Pedro Vieira seine erste Auszeit: “Die Abwehrleistung war unterirdisch. Schon 16 Gegentore nach 20 Minuten das ist schon für eine gesamte Halbzeit nicht akzeptabel.” Seine Spieler hörten aber nicht zu und die HG Saarlouis warf weiter munter ein. Vier Minuten vor der Halbzeitsirene führte Saarlouis mit 19:16 und damit erstmals sogar mit drei Toren. So ging es weiter bis zur Pause, nachdem Ante Grbavac zum 19:21 den TV Homburg wenigstens auf Schlagdistanz hielt.

Anzeige

Ganz ordentlich startete der Gastgeber aus Homburg dann in die zweite Halbzeit. Patrick Schulz im Tor des TVH hielt einige Bälle und nachdem Jose Resende, mit neun Treffern bester Torschütze des TV Homburg, und Jan-Philipp Valda trafen, stand es 21:21. Alles wieder offen. Doch im Abwehrverhalten und in der Defensive lief es wieder nicht. Saarlouis ging durch Tim Altmeyer mit 24:22 wieder mit zwei Toren in Führung.

Der TVH fand einfach keine Mittel um Saarlouis zu stoppen. Schwach im Zweikampf Mann gegen Mann und als in der 47. Minute Andreas Herzig Saarlouis mit 34:30 sogar mit vier Toren in Führung brachte, platzte Homburgs Trainer Pedro Vieira der Kragen. Nächste Auszeit und da wurde es so richtig laut. Diese mehr als deutliche Ansprache half! Vier Minuten später hatte der TV Homburg durch Patrick Bach zum 34:34 nicht nur ausgeglichen, sondern auf einmal war der TVH richtig wach: In der 57. Minute führte der TVH durch Resende mit 38:35 und damit sogar mit drei Toren! War das die Wende zum Sieg?

Leider nein. Zweieinhalb Minuten vor dem Spielende stand es nur noch 38:36 für den TV Homburg. Ante Grbavac wurde zum TVH-Pechvogel des Abends. Ein Fehlpass von ihm und den Tempogegenstoß nutzte Silas Geis zum 38:37. Nächste Aktion von Grbavac: Wurf über das Tor! Im Gegenzug gleicht Silas zum 38:38 aus. Dann technischer Fehler von Grbavac. Saarlouis hat noch 20 Sekunden für den letzten Angriff des Abends. Doch ein Treffer fällt nicht mehr. Wieder so ein ganz aufregendes Nervenspiel in der Robert-Bosch Schulsporthalle.

Nach dem ersten Punktverlust in eigener Halle gilt es für den TV Homburg sich auf die nächste Aufgabe am kommenden Sonntag um 14 Uhr beim Tabellenfünften der Regionalliga Südwest HG Mühlheim-Urmitz zu konzentrieren. Nur mit einer erheblich veränderten Einstellung im Abwehrverhalten kann der TV Homburg hier bestehen. Ansonsten könnten die Meisterschaft- und Aufstiegsambitionen beim letztjährigen Drittligisten schon bald ausgeträumt sein.

TV Homburg: Patrick Schulz, Henning Huber – Jose Resende 9, Ante Grbavac 7, Elvado Almeida 7, Jan Philipp Valda 5, Jose Baptista 4, Patrick Bach 4, Konrad Wagner 1, Jan Ole Schimmel 1, Andreas Schneider.
Zeitstrafen: 2:2
Siebemetern: 2:5
Zuschauer: 500
Rote Karte: Jan Ole Schimmel (40. grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Albes/Müller (TV Nierstein)

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein