Es gibt wohl nicht wenige Menschen, die dieser Zeit im Februar wieder mit Sorgen entgegenblicken. Gemeint ist diese Zeit, wo die Sonne genau diesen Winkel hat, dass sie so durch die Fenster scheint, dass auch die letzte Staubfluse strahlend hell erleuchtet. Das Frühjahr ist nicht ohne Grund Hausputzzeit und vermutlich ist dieser Brauch nicht aufgekommen, um die Reste des Winters zu entsorgen, sondern um eben diese bösen Staubflusen zu beseitigen. Aber was ist eigentlich bei einer Grundreinigung zu tun und ist sie heute so im Trend, wie immer geglaubt wird?
Wichtige Arbeiten
Fakt ist: Die Grundreinigung im Frühjahr fußt nur noch auf einen Brauch, nicht aber auf eine Notwendigkeit. Sie stammt eigentlich von einstigen Bauernhöfen und weiteren Betrieben, die in der matschigen Jahreszeit kaum eine Chance hatten, den Dreck aus den Wohnräumen fortzuhalten. Zugleich kommt hier aber das Heidentum mit ins Spiel. Denn rund um den frühjährlichen Sonnengleichstand, spätestens aber zur Walpurgisnacht, werden die Reste des Winters entfernt, wobei der Großputz mit als Opfergabe an die Götter verstanden werden kann.
Aber welche Arbeiten fallen eigentlich unter den Frühjahrsputz? Immerhin haben wohl die meisten Menschen eine gewisse Grundsauberkeit und somit Grundreinigung in ihren vier Wänden:
- Fenster – sie zu putzen, lohnt sich erst im Frühjahr. Nicht nur sind Wassertropfen und auch Schmutz im Winter ein oft alltägliches Geschäft, auch ist es sinnlos, die Heizenergie durch das offene Fenster während des Putzens in die Welt hinauszublasen. Oft genug spielt auch die Sonne eine tragende Rolle: Der ›natürliche Sonnenschutz‹, der sich in den vergangenen Monaten auf den Fenstern gebildet hat, wird in der Frühjahrssonne so richtig deutlich.
- Staub – Boden, Regale, aber auch die Schränke dürfen nun einmal ordentlich gesäubert werden. Rein um den Staub geht es nicht, denn auch nicht genutzte Gegenstände oder Kleidungsstücke werden nun entsorgt.
- Ausmisten – wie schon angedeutet, ist der Frühjahrsputz auch zum Ausmisten ideal. Was seit einem Jahr nicht benutzt wurde, wird auch in diesem Jahr nicht benötigt. Ein Beispiel ist sommerliche Kleidung. Die Chance, dass der Rock oder die Shorts, die im vergangenen Jahr nie getragen wurden, in diesem Sommer getragen werden, ist praktisch so groß, wie bei einem Lottogewinn.
- Bettwäsche – natürlich werden Betten immer wieder bezogen. Im Frühjahr geht es aber darum, das Bettzeug allgemein auszulüften. Nichts ist dafür besser geeignet, als ein schöner Frühlingstag. Die Sonne wirkt angeblich sogar desinfizierend.
Letztendlich gibt es aber keinerlei Regeln für den Frühjahrsputz. Jeder kann die Arbeiten machen, die als notwendig erscheinen. Wer beispielsweise im Wintersturm schon aus Langeweile sämtliche Schränke ausgeräumt und ausgewaschen hat, der braucht das natürlich jetzt nicht mehr tun. Wer gerade neue Bettwäsche gekauft hat, der braucht diese Inlets natürlich nicht auslüften – wobei das Lüften freilich immer positiv ist.
Benötigtes Equipment
Aber was wird eigentlich für einen Großputz benötigt? Sicherlich hängen die Utensilien mit vom geplanten Putzumfang ab, doch einige Elemente sind wohl stets notwendig:
- Staubsauger – ein guter, leistungsstarker Staubsauger, der von Flusen über Tierhaare alles bewältigt, ist das A und O. Gut ist, wenn der Sauger wahlweise mit speziellen Aufsätzen kommt oder aber von einem Handstaubsauger begleitet wird. Mit den handlichen Modellen lassen sich Regale wunderbar absaugen. Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, sich vor dem Kauf eines Geräts umfassend zu informieren, um eine fundierte Wahl treffen zu können.
- Mikrofasertücher – sie helfen praktisch bei allem. Trocken lassen sie sich mühelos zum Staubwischen nutzen, aber auch im feuchten Zustand bieten sie rund ums Staubwischen, den Boden oder aber den Fenstern ihre Vorteile.
- Abzieher – wer die Fenster putzt, der muss der Feuchtigkeit Herr werden. Schlichte Gummiabzieher helfen hier. Doch Vorsicht: Das Wasser muss unten aufgefangen werden, sonst tropft es auf den Boden.
- Schwämme – sie gibt es in vielen Ausfertigungen. Normale Schwämme mit einer härteren Seite bieten sich beispielsweise an, um auch Fliesenfugen zu reinigen. Zusätzlich gibt es sogenannte Putzschwämme. Sie sind besonders fein und nehmen so jedes Staubkorn auf.
- Putzmittel – hier scheiden sich stets die Geister. Für den Boden kann auch ein normaler Geschirrspüler oder aber der Rest der Shampooflasche reichen. Ansonsten darf natürlich Laminatbodenpflege oder ein Allzweckreiniger genutzt werden.
- Hausmittel – Essigessenz und Backpulver sind wahre Alleskönner. Verschmutzungen auf dem Herd werden ebenso beseitigt, wie leichtere Ablagerungen im Spülstein oder in den Rohren. Wer keine Lust auf Essiggeruch hat, der findet in Zitronensäure sein Patentrezept.
Die einfachsten Mittel und Tücher sind oft wirklich die beste Hilfe. Oft können auch Hausmittel weiterhelfen, ohne dass erst die Chemie eingesetzt werden muss.
Hausputz mit kleineren Renovierungsarbeiten kombinieren
Im Frühjahr soll alles neu erstrahlen. Was liegt da näher, als auch ein wenig zu renovieren? Wer Farbe oder Tapeten an die Wände bringen möchte, der hat nun die beste Gelegenheit dazu. Warum?
- Lüften – sowohl beim Streichen als auch beim Tapezieren wird die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung hochgetrieben. Im Winter wollen die wenigsten Menschen großartig die Fenster aufreißen, im Frühjahr hingegen ist das oft schon kein Problem.
- Erneuerung – die Jahreszeiten stehen für feste Sinnbilder. Während im Herbst alles stirbt und im Winter tot ist, herrscht im Frühling die Erneuerung des Lebens. Eine Renovierung ist somit zu dieser Jahreszeit fast perfekt und schließt sich dem Lauf des Lebens an.
Natürlich darf sich die Renovierung auch auf das Aufhübschen von Möbelstücken oder einzelnen Elementen beschränken oder erweitern. Zusammen mit dem Hausputz entsteht ein wunderbar frisches Bild, welches wieder für neuen Elan sorgt.
Fazit – der Schmutz kommt vor die Tür
Sobald das erste frische Grün draußen zu sehen ist, ist die Zeit für den Großputz gekommen. Der Mief der letzten Monate wird beseitigt, sodass Platz für Neues ist. Dies lässt sich im Frühjahr wunderbar anwenden, denn viele Menschen sind nun selbst voller Elan und haben Lust, etwas zu verändern. Das kann sich wiederum auf kleinere Renovierungsarbeiten auswirken, denn auch sie schaffen Raum für Neues und bieten unendliche Möglichkeiten.