Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und Festivalleiterin Svenja Böttger bei der Überreichung des Zuwendungsbescheids auf dem Max-Ophüls-Platz in Saarbrücken. Foto: MWAEV

Die Kultur- und Kreativwirtschaft auch während der Corona-Pandemie für die Zukunft rüsten: Mit diesem Ziel fördert das Wirtschaftsministerin ein Projekt des Max Ophüls Filmfestivals zur Erprobung neuartiger Blockchain-Technologien im Bereich der internetbasierten Mediendistribution. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger überreichte der Festivalleiterin Svenja Böttger am Donnerstag, 10. Dezember, den Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 56.000 Euro. 

Genutzt wird die Innovationsförderung beim 42. Filmfestival Anfang Januar 2021, die aufgrund der Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden wird. Stattdessen wird nun im Rahmen der Förderung  eine Streaming-Plattform entwickelt, auf der die eingereichten Filme dann gezeigt werden können. Die Blockchain-Technologie, die dabei zum Einsatz kommt, soll den Streaming-Dienst während des Festivals gegen Internet-Piraterie und technische Ausfälle schützen. Parallel wurde das August-Wilhelm Scheer Institut vom Wirtschaftsministerium beauftragt, das Projekt wissenschaftlich zu begleiten und seinen Nutzen für die Saarwirtschaft herauszuarbeiten. Im Anschluss wird das Institut seine Ergebnisse dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Saarbrücken zur Verfügung stellen. Somit wird das Projekt zur Blaupause für cybersicheres Online-Streaming.

Bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids auf dem Max-Ophüls-Platz betonte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger vor Journalisten: „Wer Zukunft will, muss investieren. Wir fördern und begleiten dieses Pilotprojekt, damit innovationsaffine Wirtschaftsakteure im Saarland davon profitieren können. So stärken wir unser Land als IT-Standort. Ich will, dass aus technologischen Ideen Geschäftsmodelle werden. So geht Strukturwandel. Darüber hinaus freut es mich sehr, dass wir damit helfen, das Filmfestival Max Ophüls Preis auch in Corona-Zeiten stattfinden zu lassen.“

„Als Filmfestival markieren wir den Startpunkt für die Karriere von Nachwuchsfilmern und wollen daher im Streaming-Bereich besonders auf angemessene Sichtungskapazitäten und Schutzmaßnahmen setzen“, erklärt Festivalleiterin Svenja Böttger. „Um die weitere Auswertung der Filme und die Vielfalt ihrer Präsentationsmöglichkeiten nicht zu gefährden, gehören für uns, neben der Einrichtung eines Geo-Blockings, auch feste Limitierungen von Sichtungsmöglichkeiten zu den wichtigen Prinzipien unserer Online-Ausgabe. Wir haben mit Cine.Box und den Gründern Fabian Wolfart, Bernd Wunder und Hardik Mehat einen zuverlässigen und kompetenten Partner an der Seite, diese Plattform für unser Filmfestival umzusetzen. Wir möchten mit der gemeinsamen Kooperation einen Ansatz vorstellen, der weder die Territorialprinzipien verletzt noch Kinomarkt und Festivallandschaft schädigt.“

Die Blockchain-Technologie speichert Daten dezentral und ist somit besonders gut gegen Hacker-Angriffe gewappnet. Die fälschungssichere Infrastruktur ist im Bereich der Streaming-Dienste bisher noch nicht angewendet worden. Das Vorhaben für das Saarbrücker Filmfestival besteht darin, Raubkopien zu verhindern, die Sicherheit von Bezahlvorgängen zu garantieren und ein manipulationssicheres Registrierungsmanagement zu bieten. Die Streaming-Plattform soll am 10. Januar freigeschaltet werden. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erwarten dann rund 90 Filme in knapp 50 Programmen.

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