Die Nachricht ist für viele in Homburg ein Schock: Der beliebte Landmarkt wird in diesem Jahr nicht stattfinden. In den sozialen Medien äußert sich ein breites Unverständnis, stellt der Markt doch ein wichtiges Ereignis im Kulturkalender dar und sorgte in der Vergangenheit stets für eine volle Innenstadt.
Normalerweise wäre der Marktplatz im September voller Leben, mit bunten Ständen, die vom Marktplatz bis zum Rondell frische regionale Produkte anbieten. Doch diesmal bleibt es still. Warum? Es ist nicht etwa das breite Desinteresse der Händler oder mangelnde Begeisterung seitens der Organisatoren. Nein, die Gründe sind vielschichtiger und spiegeln so einige Herausforderungen wider, mit denen die Stadtverwaltung aktuell zu kämpfen hat. Homburg1 hat bei der Homburger Pressestelle im Rathaus nachgefragt.
Der Landmarkt war ursprünglich für den 28. September geplant. Im Hintergrund arbeiten an den Planungen sowohl die Stadt Homburg, als auch die Saarpfalz-Touristik. Die Saarpfalz-Touristik macht z.B. den Flyer oder nimmt die Standgelder ein etc. Die Stadt muss die Infrastruktur organisieren. Leider ging der Organisation jedoch eine Fehlplanung beim Termin voraus, denn eigentlich sollte der Landmarkt am 28. September stattfinden, es wurde dann der 21. September festgelegt. Dies führte laut Stadtverwaltung zu einigen Absagen, da einige Händler für diesen Tag schon andere Märkte besetzen.
Doch es sind nicht nur die wenigen Absagen, die den Organisatoren das Leben schwer gemacht haben. Hinter den Kulissen spielen laut eigenen Aussagen organisatorische und personelle Herausforderungen eine zentrale Rolle. Herausforderungen, die sich von den vergangenen Jahren unterscheiden. Die Pressestelle der Stadt beschreibt die Lage deutlich: “Für die Organisation braucht es Genehmigungen, Anordnungen, Sicherheitsbesprechungen und ähnliches. Vieles davon war in diesem Jahr nicht in der gewohnten Qualität zu leisten, was letztlich in erster Linie daran liegt, dass sowohl bei uns im Kulturamt als auch bei der Saarpfalz-Touristik mehrere Krankheitsfälle und auch Urlaubszeiten dazu geführt haben, dass wir die Ausfälle nicht auffangen konnten. Das ist der wesentliche Unterschied zu den Vorjahren.”
Und dann gibt es noch das Dilemma mit den vielen anderen Veranstaltungen, die die Stadt zeitgleich stemmen muss. Neben dem Landmarkt seien die Mitarbeiter auch für “Kultur im Museum”, den “Fair-Trade-Markt”, den “Flohmarkt”, die “Theatersaison” und die “Meisterkonzertreihe” zuständig. „Insofern fehlt es derzeit einfach an Personal, um alles zu meistern“, so die Pressestelle der Stadtverwaltung weiter.
Die Frage drängt sich auf: Hätte man den Landmarkt nicht in einer kleineren Version durchführen können? Die Antwort darauf: “Es ist richtig, dies hätte eine Option sein können, allerdings macht eine kleinere Veranstaltung nicht viel weniger Arbeit. Erschwerend kommt leider dazu, so erfreulich es auf der anderen Seite ist, dass wir den Historischen Marktplatz sowie die obere Eisenbahnstraße fest als Veranstaltungsfläche verplant hatten. Nun fällt der Marktplatz aber weitgehend aus, da der Musiksommer verlängert wurde und damit auch die aufgestellte Außenbestuhlung länger stehen bleibt und der Grünmarkt am Freitag in die obere Eisenbahnstraße ausweicht.”
Hier wäre vielleicht der Christian-Weber-Platz eine schöne Option gewesen. Immerhin nutzt man diesen auch bei einer Prestigeveranstaltung wie der Homburger ARTmosphäre, die an diesem Samstag stattfindet und wieder Tausende in die Stadt locken wird.
Alles in allem ist die Absage des Landmarkts ist ein herber Schlag für alle Beteiligten und natürlich die Bürger, doch es gibt einen Silberstreif am Horizont: Nächstes Jahr soll der Markt wieder wie gewohnt stattfinden. Bis dahin hofft Kulturamtsleiter Christoph Neumann auf das Verständnis der Bürger: “Der Landmarkt ist ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt Homburg, dessen sind wir uns bewusst. Aber solch ein Event braucht auch eine ordentliche Organisation im Vorfeld, was in den kommenden Wochen durch mehrere Ereignisse bei allen Verantwortlichen von Kreis und Stadt nicht gegeben ist.”