Bild: FC 08 Homburg
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Wo stünde der FC 08 Homburg, wenn er den Saisonstart nicht so hemmungslos vergeigt hätte? Diese Frage kam nach dem Spiel beim Tabellenzweiten SSV Ulm 1846 Fußball wohl bei nicht wenigen im grün-weißen Umfeld auf. Schließlich hatte das Team von Trainer Timo Wenzel wieder einmal eine Spitzenmannschaft geschlagen. Und der 2:1-Erfolg war auch noch hochverdient.

Nein, als Zufall kann das, was der FCH gegen die Top-Teams der Liga abliefert, nicht mehr bezeichnet werden. Wieder einmal, wie bereits vergangene Woche gegen die Offenbacher Kickers, hatten die Homburger einen der großen Aufstiegsfavoriten mehr als im Griff, ja waren die Mannschaft mit der deutlich besseren Spielanlage. Der Unterschied zu voriger Woche: Dieses Mal belohnten sich die Jungs von Wenzel für einen starken Auftritt mit drei Punkten.

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Von Beginn an waren die Grün-Weißen, bei denen Damjan Marceta für den gesperrten Marco Hingerl in die Startformation rückte, die aktivere Mannschaft. Gegen den Ball aggressiv, zweikampfstark und mit hohem Pressing, mit der Kugel ballsicher und kombinationsfreudig. So schaffte man es, den Tabellenzweiten aus Ulm in der ersten halben Stunde quasi in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Resultat war die 1:0-Führung durch Patrick Dulleck, der eine Flanke von Loris Weiß trocken verwertete (22.). Der vollkommen verdiente Führungstreffer für die Gäste, die den Schwaben keinen Raum zum Atmen gelassen hatten.

Das änderte sich erst nach rund 30 Minuten, als der FCH spürbar zwei Gänge zurückschaltete und so auch Ulm langsam ins Spiel fand. Ein Weitschuss von Nicolas Wähling war jedoch die einzige nennenswerte Tormöglichkeit, die sich die schwachen Hausherren in der ersten Hälfte erspielen konnten (32.). Mit einer hochverdienten Führung gingen die Saarpfälzer somit in die Pause.

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Ähnlich wie vor der Halbzeit wirkten die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte etwas zu passiv. So gab man den Ulmern die Möglichkeit ins Spiel zurückzukommen. Und die nutzten die Hausherren. 55 Minuten waren gespielt, als Daniel di Gregorio Nicolas Jann im Strafraum legte: Ein ziemlich unnötiger Strafstoß, denn der Ulmer war weit vom Homburger Kasten entfernt. Ulms Kapitän Johannes Reichert war’s egal, er verwandelte souverän zum Ausgleich.

Doch der FCH war keineswegs geschockt. Im Gegenteil trat man nun wieder so auf wie in der ersten halben Stunde. Und siehe da, Ulm war sichtlich überfordert. Folgerichtig klingelte es nur wenige Minuten nach dem 1:1 wieder bei den Gastgebern. Marceta spielte einen wunderschönen Pass auf Markus Mendler, der allein vor dem Kasten eiskalt blieb und mit seinem bereits 12. Saisontreffer den alten Abstand wiederherstellte. Nur fünf Minuten später hätte Mendler wieder zuschlagen können, doch dieses Mal ging die Kugel in einer ähnlichen Situation haarscharf am Ulmer Gehäuse vorbei.

Das 3:1 hätte die Sache für die Gäste natürlich erleichtert, so probierte der Tabellenzweite noch einmal alles, um doch noch den Ausgleich zu erzielen. Bis auf einen Schuss von Robin Heußer, den FCH-Keeper Niklas Knichel gerade noch so über die Latte lenkte, fiel Ulm jedoch nicht viel ein. Der FCH stand sicher, gewann in den entscheidenden Situationen die Zweikämpfe und ließ dementsprechend auch kaum etwas zu. Als Knichel in der Nachspielzeit schließlich noch einen Freistoß aus gefährlicher Position parierte, war der Sieg in trockenen Tüchern.

Zum vierten Mal in Folge bleibt der FCH somit in der Fremde unbesiegt. Fast noch wichtiger: Wieder einmal war man gegen einen der Aufstiegsfavoriten die bessere Mannschaft. Mit solchen Leistungen sind die Homburger derzeit eine der stärksten Teams der Liga. Umso bitterer, dass der Saisonstart verpennt wurde und man somit immer noch einen großen Rückstand auf die Tabellenspitze hat. Die starke Form gilt es nun am kommenden Samstag ab 14 Uhr zu Hause gegen den TuS RW Koblenz zu bestätigen.

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