Nach rund 17 Monaten endet die Zeit von Danny Schwarz als Cheftrainer beim Fussball-Regionalligisten FC Homburg mit der vorzeitigen Beurlaubung. Nach Platz fünf in der Regionalliga Südwest in der vergangenen Saison und großartigen Erfolgen im DFB-Pokal mit einem 3:0-Sieg über Bundesligaaufsteiger SV Darmstadt 98 in Runde eins und einem 2:1-Sieg gegen den Zweitligisten Greuther Fürth in der zweiten Runde, reicht es in der laufenden Saison zur Zeit nach 19 Spieltagen nur noch zu Platz zehn. Nur ein Spiel konnten die Grün-Weißen aus den letzten neun Partien in der Regionalliga Südwest holen. Die Abstiegsränge kommen immer näher.
Dieter Gerstung, der sportliche Leiter des FCH meinte nach der jüngsten 0:3-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers: “Es ist höchste Zeit für Konsequenzen.” Am Montagabend fiel die Entscheidung seitens Vorstandes: Danny Schwarz ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Cheftrainer beim FC Homburg freigestellt. Michael Koch, der zweite Vorsitzende des FCH und FCH-Sportvorstand: “Mit tat es weh, Danny Schwarz diese Entscheidung mitteilen zu müssen. Aber in unserer sportlichen schlechten Situation greifen im Fußballgeschäft Mechanismen, die wir nicht mehr ändern konnten. Menschlich und auch als Trainer ist Danny Schwarz gut. Leider fehlte ihm zuletzt auch das Glück, das man im Fußball auch für den Erfolg braucht.”
Mannschaftskapitän Mart Ristl erklärte zur Entlassung: “Im Fußballgeschäft ist es leider so, dass ein Schuldiger gefunden werden muss und dies ist fast immer der Trainer, der für die sportliche Entwicklung den Kopf hinhalten muss. Die Entscheidung des Vorstandes müssen wir so akzeptieren. Aber ich muss sagen, dass wir gemeinsam – Trainer, Spieler, sowie Umfeld – zu dieser Entwicklung und zum aktuellen Tabellenplatz beigetragen haben.” Am Ende müsse die Mannschaft auf dem Rasen das umsetzen, was das Trainerteam vorgibt. “Hier müssen wir als Spieler uns selbst an die Nase fassen und sind dann verantwortlich, dass die Ergebnisse nicht stimmen.” Ristl will auch nicht von einer gewissen Drucksituation sprechen, die auch von außen nach der bisher schwachen Saison beim FCH entstanden sei. “Wir haben viele erfahrene Spieler, die mit einer gewissen Erwartungshaltung und Druck umgehen müssen. Das darf keine Ausrede für unser schlechtes Abschneiden bisher in dieser Saison sein.”
Indessen klingelt beim sportlichen Leiter des FC Homburg, Dieter Gerstung, pausenlos das Handy. Stress pur für Gerstung: “Klar, dass inzwischen viele Bewerbungen und Anfragen bei mir eingehen.” Kaum zwei Stunden nach der offiziellen Bekanntgabe der Freistellung von Danny Schwarz lagen bereits 20 Anfragen bei Gerstung vor. “Ich werde dies nicht alleine entscheiden, wer Nachfolger von Danny Schwarz wird. Wir gehen das in Ruhe an. Ich werde die Vorauswahl unter den Bewerben treffen. Dann werden wir gemeinsam – Vorstand und ich – den Trainer herausfiltern, der das Amt von Danny Schwarz übernehmen wird.”
Einen Zeitpunkt wann diesbezüglich die Entscheidung fallen wird, wollte Dieter Gerstung nicht nennen. “Erst brauchen wir Ruhe, um uns ganz auf das Spiel am Sonntag um 14 Uhr im Waldstadion gegen den FSV Mainz 05 II zu konzentrieren.” Gerstung hofft auf drei Punkte, mit denen sich der FC Homburg wieder in etwas sicherer Position bezüglich Klassenerhalt vor der Winterpause bewegen würde. Zum ersten Abstiegsrang ist der FC Homburg nur noch acht Punkte entfernt, nachdem die Grün-Weißen in den letzten neun Spielen nur eine Partie (1:0 gegen Spitzenreiter TSG Hoffenheim II) für sich mit drei Zählern entscheiden konnten. Gerstung: “Wir werden genau schauen, mit welchem Trainer wir planen. Es ist auch möglich, dass wir einen Übergangstrainer bis Ende dieser Saison beschäftigen, um dann mit einem weiteren neuen Cheftrainer die nächste Saison anzugehen.”
Als Übergangstrainer beziehungsweise Cheftrainer könnte Benjamin Schwarz, der bisherige Co-Trainer von Danny Schwarz, dann sogar bis Ende der Saison die neue Rolle auf der Trainerbank beim FC Homburg einnehmen. Gerstung schließt diese Lösung für diese Saison nicht aus. “Wir müssen abwarten.” Diesen Worten schließt sich Benjamin Schwarz an: “Für mich, meinem Kollegen Sven Sökler und die Spieler geht es erst einmal darum gegen Mainz am Sonntag zu gewinnen. Alles andere wird man sehen, wie es dann nach der Winterpause weitergeht.” Bis Mitte Januar, der Wiederaufnahme des Trainings beim Tabellenzehnten der Regionalliga Südwest, will Dieter Gerstung und der vierköpfige Vorstand des FC Homburg dann die Entscheidung getroffen haben, ob ein neuer Trainer verpflichtet wird oder eine interne Lösung mit Benjamin Schwarz bis Saisonende vorgenommen wird.