Mannschaftskapitän Maret Ristl (rechts) gibt viele offensive Impulse im Spiel des FC Homburg. Foto: Markus Hagen
Anzeige

Die Ausgangslage in der Regionalligapartie heute Abend zwischen dem FC Homburg und Spitzenreiter FSV Frankfurt ist klar: Eine Niederlage darf sich der FCH nicht leisten, wenn der Rückstand auf Platz eins nicht auf stattliche zehn Punkte ansteigen soll. Wie schwer die Aufgabe für die Grün-Weißen ab 19 Uhr im Homburger Waldstadion wird, zeigt die Bilanz des Überraschungsspitzenreiters FSV Frankfurt: Seit zehn Spielen sind die Blau-Schwarzen ungeschlagen. Ihre letzten fünf Partien hat der FSV Frankfurt mit ihrem erst 28 Jahre alten Trainer Tim Görner sogar gewonnen. 

„Klar fahren wir mit viel Selbstbewusstsein nach Homburg, um auch hier möglichst unsere tolle Serie fortzusetzen”, erklärt Görner vor dem Spitzenspiel am Freitagabend beim Tabellensechsten FC Homburg. Der derzeitige Platz eins kommt für die Frankfurter mehr als überraschend, auch weil man in der letzten Saison lange Zeit um den Ligaerhalt zittern musste. Görner warnt aber auch vor dem FC Homburg, der vor der 1:5-Niederlage bei den Offenbacher Kickers am vergangenen Spieltag ebenfalls zehn Spiele ohne Niederlage geblieben war. „Wir bleiben auf dem Boden, heben nicht ab. Es kann alles schnell wieder nach unten gehen”, will der FSV-Coach zumindest in Homburg nicht als Verlierer vom Platz gehen.

Anzeige

Trotz der jüngsten klaren Niederlage und auch im Hinterkopf mit der bisher mäßigen Heimbilanz – von sechs Heimspielen gewann der FCH nur zwei (6:0 gegen FC Villingen, 2.0 gegen den FC Astoria Walldorf, dazu kamen vier Unentschieden – gibt man sich im FCH-Lager zuversichtlich. Trainer Danny Schwarz: „Wir haben auch bei den vielen Unentschieden im Waldstadion genügend Chancen gehabt, die Partie zu unserem Gunsten zu entschieden. Allein es fehlte dann die Effektivität, diese Möglichkeiten auch zu nutzen.” So unter anderem beim mäßigen 0:0 zuletzt im Waldstadion gegen den TSV Steinbach-Haiger. 

„Wichtig ist, dass hinten die Null ohne Gegentor steht, und wir vorne unsere Chancen in Tore umsetzen, dann können wir auch gegen den Tabellenführer FSV Frankfurt gewinnen.” Außenverteidiger Max Dombrowka gibt sich zuversichtlich: „Wir treten mit breiter Brust an, haben uns nach der Niederlage in Trier erheblich verbessert.” Die vielen nicht gewonnenen Heimspiele in dieser Runde bremsten den 32-Jährigen nicht bei seinem Optimismus vor dem Spiel gegen den Tabellenersten aus Frankfurt.

Anzeige

Indessen will Danny Schwarz nicht vor einem ganz wichtigen Spiel seiner Mannschaft sprechen, wenn es um den Kampf für den FC Homburg um Platz eins steht. Bei einer Niederlage gegen den FSV Frankfurt und einem Rückstand auf Platz eins von dann bereits zehn Punkten, sei noch nichts gelaufen. „Auch der VfB Stuttgart II hatte in der letzten Saison schon diesen Rückstand auf die Stuttgarter Kickers und stand dann am Ende der Runde als Meister ganz oben”, verweist der 48-Jährige, dass mit der Partie am Freitagabend erst der 13. Spieltag begonnen hätte.

Schwarz wird in den kommenden Wochen auf Außenspieler Markus Mendler verzichten müssen, der nach seinem Augenhöhlenbruch und Jochbeinverletzung aus dem Spiel in Offenbach in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Auch Innenverteidiger Benjamin Kirchhof, der in Offenbach Rot sah und nun für ein Spiel gesperrt ist, steht nicht zur Verfügung. Schwarz wird seine Startelf also umbauen. Welche Spieler für Mendler und Kirchhoff nachrücken, wollte der Homburger Trainer am Mittwoch bei der Spieltags-PK erwartungsgemäß nicht verraten. „Ich habe genügend Alternativen”, sagte er dazu. Auch zur taktischen Aufstellung wurde nichts bekannt.

Nach Recherchen von Homburg1 könnten die Grün-Weißen zu Spielbeginn wieder auf ein 4-4-2 zurückkehren. Dabei zeigte der FCH in Offenbach gerade in den ersten 25 Spielminuten eine richtig starke Partie auf dem Bieberer Berg, kontrollierte Ball und Gegner – allerdings im 4-2-3-1. Hier kann gerade Mittelfeld-Stratege Patrick Weihrauch seine Stärken im Zentrum ausspielen. Nach der Verletzung von Mendler wechselte Homburg auf ein System mit zwei Stürmern und verlor komplett den Zugriff auf die Partie. In der Viererkette dürften zentral Michael Heilig und Manuel Kober auflaufen, auf den Außen Tim Steinmetz und Phillipp Steinhart. Das Mittelfeld wird mit Mart Ristl und Maximilian Jansen besetzt, auf den Außenbahnen sollen Patrick Weihrauch auf rechts und Leon Petö auf links – Letzterer rückt für Markus Mendler nach – für Tempo sorgen. Das Stürmerduo werden wohl Torjäger David Hummel (sieben Tore) und Amar Suljic bilden. 

Noch nicht dabei im Kader sind Daniels Ontuzans, der nach längerer Verletzungspause wieder das Training aufgenommen hat, und Nicolas Jörg, der nach einem Muskelfaserriss erst in zwei Wochen zum Training zurück erwartet wird. Schwarz hält zudem die Augen auf, um vielleicht für die offensive Außenposition als Ersatz für den länger verletzten Markus Mendler noch einen Spieler zu holen. Erst einmal gilt es aber am Freitagabend gegen den FSV Frankfurt zu bestehen. Mit drei Punkten für die Grün-Weißen, würde auch die sich nun wieder aufbauende Unruhe unter den FCH-Fans wegen der unbefriedigenden Tabellensituation wieder abbauen lassen. Denn klar ist auch: bei einer Niederlage droht ein Abrutschen auf den neunten Tabellenplatz – und statt goldenem Oktober gibt es einen tristen Herbst rund um das Homburger Waldstadion.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein