Auch im zweiten Saisonspiel verpasste der FC Homburg den Sieg.
Nach einer mehr als ganz schwachen ersten Halbzeit mit einem 0:1-Pausenrückstand rettete ein glücklicher Zufallstreffer von David Hummel zum 1:1-Endstand wenigstens einen Punkt gegen den letztjährigen Vizemeister Stuttgarter Kickers. Nach der 1:4-Niederlage zum Auftakt bei Eintracht Trier liegt das hoch gehandelte Team von Trainer Danny Schwarz mit diesem einen Zähler nur auf dem 15. Platz. Der Fehlstart in die neue Saison für Grün-Weiß ist perfekt.
Homburgs Trainer Danny Schwarz enttäuscht und frustriert zugleich über die ersten 45 Minuten, in der seine Elf vor 2120 Zuschauern sehr schwach auftrat: “Da stimmte nicht viel. Unser Auftritt war zu pomadig, wir gingen nicht richtig in die Zweikämpfe und ließen den Kickers zu viel Platz.” Der FCH-Cheftrainer hatte gegenüber der Auftaktpleite aus Trier seine dortige Startelf personell nur einmal verändert. Für Innenverteidiger Michael Heilig tauchte Max Dombrowka in der Startformation auf. Schwarz ließ statt Dreier-Kette nun mit der Viererkette aufspielen. In der Innenverteidigung spielten Benjamin Kirchhoff und Neuzugang Manuel Kober. Tim Steinmetz kehrte vom Mittelfeld in die Abwehrkette zurück. Dombrowka spielte auf der linken Außenbahn hinten. Im Mittelfeld sorgten der nach einer Verletzung nicht fitte Markus Mendler, Maximilian Jansen, Lukas Quirin und Patrick Weihrauch in der ersten Halbzeit kaum für Offensivimpulse. Vorne hingen die beiden Stürmer Amar Suljic und Jermain Nischalke in der Luft. Auch von ihnen kam fast gar nichts. Der FC Homburg fand in der Offensive in der ersten Halbzeit kaum statt, wenn man von Markus Mendler (3.), dessen Schuss aus halblinker Position vom sehr wenig beschäftigten Torhüter der Stuttgarter Kickers Felix Dornbusch abgewehrt wurde, einmal absieht. Die Kickers waren optisch überlegen und hatten durch Christian Mauersberger (24.) auch eine Großchance. Vier Minuten später vergab Nischalke eine Doppelchance für die weiter mit vielen Fehlpässen sich präsentierenden Homburger. In der 38. Minute führten die Stuttgarter Kickers durch Mauersberger, der freigespielt vollkommen alleine vor Homburgs Torhüter Tom Kretzschmar auftauchte und unhaltbar zum 1:0 für die Stuttgarter einschoss.
FCH-Trainer Danny Schwarz fand mehr als deutliche Worte in der Kabine bei seiner Pausenansprache und er reagierte. Der erneut enttäuschende Neu-Stürmer Amar Suljic musste ebenso auf der Bank Platz nehmen, als auch Maximilian Jansen. Im Angriff durften nun David Hummel ran. Im offensiven Mittelfeld sollte der lange verletzte Mannschaftskapitän Mart Ristl die Fäden ziehen. Doch das Angriffsspiel der Grün-Weißen wurde nicht besser, während die Stuttgarter Kickers nun ihre Angriffsversuche endgültig einstellten, sich ganz auf das Halten der knappen Pausenführung beschränkten. Aus dem Nichts und vollkommen unnötig leistete sich der eingewechselte David Tomic ein Foul an Hummel (63.) Foulelfmeter für den FC Homburg. Aber Markus Mendler, sonst ein sicherer Elfmterschütze, schoss den Ball links am Pfosten vorbei! Zuvor hatte Schwarz auch Nischalke gegen Jacob Collmann ausgetauscht, brachte nach dem verschossenen Elfer mit Tim Littmann für Tim Steinmetz und Leon Peto (72.) für Markus Mendler weiteres Spielerpersonal.
Der FC Homburg hatte zwar mehr vom Spiel, aber in der letzten Konsequenz passierte im und am Strafraum wenig Gefährliches für die Stuttgarter Kickers bis zur 76. Minute. Innenverteidiger Manuel Kober drosch aus 40 Metern aus dem Mittelfeld die Lederkugel einfach hoch in den Strafraum der Kickers. David Hummel ging an den Ball, kam nicht so richtig an die Kugel, die ihm dann ins Gesicht an den Kopf sprang und von dort auch zum Erstaunen des Torhüters der Stuttgarter Kickers Felix Dornebusch über die Torlinie zum 1:1 rollte. Was für ein glücklicher, wie auch kurioser Treffer für den FC Homburg zum Ausgleich!
Zwei Minuten nach diesem Treffer des Nachmittags wurde Jacob Collmann auf dem Weg alleine auf das Stuttgarter Tor vom Kickers Verteidiger Nyamekye Awortwie-Grant per Notbremse gestoppt. Rot für den Stuttgarter. Gut 15 Minuten spielte der FC Homburg in Überzahl, doch eine echte Torchance zum Siegtreffer konnte sich der Gastgeber keine mehr in Überzahl erspielen. Es fehlte ganz einfach die Qualität gegen einen immer schwächer aufspielenden Gegner sich zu behaupten. Mart Ristl fand, dass man zu spät aufgewacht sei. “Die erste Halbzeit war wirklich ganz schwach.” Vielleicht hätte man das Spiel gewonnen, wenn früher der Ausgleich gefallen wäre, so zum Beispiel mit dem nicht genutzten Foulelfmeter. “Letzten Endes können wir mit dem 1:1 noch zufrieden sein, wenn man die erste Halbzeit gesehen hatte”, ärgerte sich Schwarz über die erneut sehr schlechte erste Spielhälfte, mit der der FCH auch schon in Trier schwach ins Spiel gestartet war.
David Hummel zeigte sich zwar glücklich über seinen zweiten Treffer im zweiten Spiel der Saison. “Viel lieber wäre mir es aber gewesen, wenn wir zum einen gewonnen hätten und zum anderen ich gleich von Beginn an aufgelaufen wäre.” Auch in Trier war Hummel von der Bank gekommen. Ob er nun im kommenden dritten Spiel der Saison für den FC Homburg, das die Grün-Weißen am nächsten Sonntag ab 14 Uhr beim FSV Mainz 05 II bestreiten wird, in der Startelf steht, wird sich zeigen. Hummel: “Das entscheidet natürlich der Trainer”. Danny Schwarz jedenfalls steht auch bei den Fans erneut stark unter Druck. Sie sind mit den bisherigen Leistungen ihrer Mannschaft alles andere als einverstanden. Obwohl der FC Homburg gegen den letztjährigen Vizemeister Stuttgarter Kickers gerade noch einen Punkt rettete, die ersten “Danny Raus Rufe”, waren von den Rängen zu vernehmen!
FC Homburg: Kretzschmar – Dombrowka, Kirchhoff, Kober, Steinmetz (69. Littmann) – Mendler (72. Petö), Quirin, Jansen (46. Ristl), Weihrauch – Nischalke (58. Collmann), Suljic (46. Hummel)
Tore: 0:1 Mauersberger (34.), 1:1 Hummel (76.)
Zuschauer: 2120
Schiedsrichter: Hilsberg
gelbe Karten: Jansen, Littmann – Lockl, Mauersberger, Tomic
Rote Karte: Awortwie-Grant (78.) nach Notbremse
