Symbolbild

Anlässlich der sechsten Fachministerkonferenz für Hochschulwesen und Forschung der Großregion, die unter saarländischem Vorsitz als Videokonferenz stattfand, zogen Ministerpräsident Hans, der gleichzeitig Ressortminister ist, sowie die Minister und Verantwortlichen der fünf Partnerregionen Bilanz und tauschten sich zu aktuellen grenzüberschreitenden Fragen aus. 

Die Partner berieten über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Großregion. Dabei wiesen sie auf die bedeutende Rolle der Wissenschaft bei der Bewältigung globaler Herausforderungen hin. Gerade die Bekämpfung dieser Pandemie zeige, wie wichtig nationale und europäische Förderungen derzeit seien. Vor diesem Hintergrund unterstrichen sie auch die besondere Bedeutung des Interreg-Programms der EU für die Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Bereich Hochschulwesen und Forschung als wichtiges Finanzierungsinstrument für multilaterale grenzüberschreitende Wissenschafts- und Forschungsprojekte.

Besonderer Schwerpunkt ihrer Beratungen war die weitere Unterstützung der Universität der Großregion auf ihrem Weg hin zu einer echten europäischen Hochschule. Dieser Leuchtturm und Pionier grenzüberschreitender Zusammenarbeit in der Großregion erfährt derzeit auf europäischer Ebene noch nicht die Wertschätzung, die ihm aufgrund der hervorragenden Kooperation der Hochschulen in Saarbrücken, Trier, Kaiserslautern, Metz, Nancy, Luxemburg und Lüttich und der vielfältigen grenzübergreifenden Angebote für die Studierenden gebührt. Die Partner kamen daher überein sich bei den europäischen Instanzen dafür einzusetzen, dass die grenzüberschreitende interuniversitäre Zusammenarbeit im Rahmen künftiger EU-Programme gebührend gewürdigt wird.

Die Fachministerkonferenz behandelte u.a. folgende Themen: Die Verabschiedung eines Leitfadens „Hochschulwesen und Forschung“. Mit dieser Broschüre, die auch im Netz abrufbar sein wird, soll der Fachwelt und allen Interessenten eine umfassende Kenntnis der Akteure in Hochschulwesen und Forschung innerhalb der Großregion ermöglicht werden. Auch die Unterstützung der neunten Ausgabe des Interregionalen Wissenschaftspreises der Großregion sowie die Bekanntgabe der ersten Förderbewilligungen im Rahmen eines 2019 neu eingeführten grenzüberschreitenden Forschungsförderinstrumentes wurden beschlossen. Ziel des neuen Förderinstrumentes ist es, die Verbreitung von Forschungsergebnissen exzellenter laufender Forschungsprojekte in der Groβregion zu ermöglichen und dadurch potenziell neue Kooperationen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu schaffen oder die breite Bevölkerung über herausragende Forschungsleistungen in der Großregion zu informieren.

„Trotz erschwerter Rahmenbedingungen, die es uns leider verwehrt haben die Partner persönlich in Saarbrücken begrüßen zu können, gab es einen äußerst fruchtbaren Austausch über die Weiterentwicklung der Hochschul- und Forschungskooperationen in der Großregion. Dabei begrüße ich besonders, dass es gelungen ist, sich auf ein gemeinschaftliches Vorgehen zur Unterstützung der Universität der Großregion gegenüber der Europäischen Union zu verständigen.“, so Ministerpräsident Hans.

Mit dem 2020 eingeführten Förderinstrument „Interregionale Forschungsförderung“ wurde ein neues Programm zur Unterstützung der Forschung in der Großregion gestartet. Es soll die wissenschaftliche Exzellenz in der Großregion stärken und neue Synergien im Forschungsbereich schaffen. Durch die neue Fördermaßnahme können nationale oder internationale Spitzenprojekte zusätzliche Mittel erhalten für Verbreitungsmaßnahmen ihrer Projektergebnisse in der Großregion. Trotz der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie konnten in der diesjährig ersten Ausschreibungsrunde drei Projekte ausgewählt werden, die eine Förderung erhalten:

1.        Das Projekt Fluxus (Ströme, Mobilität und Netzwerke von ausländischen Arbeitskräften in der grenzüberschreitenden Minette-Region in der Zwischenkriegszeit), das beabsichtigt in Zusammenarbeit mit dem Center of Border Studies an der Universität der Großregion die neuen Erkenntnisse des Luxemburger Forschungsprojekts in Form von sechs geplanten Vorträgen an allen Partnerhochschulen der Universität der Großregion einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

2.        Das Projekt 4DCollab (Praktiken und Anwendung von synchronen 4D-Techniken als Entscheidungshilfen für Architektur, Ingenieurarbeiten und Konstruktion), im Rahmen dessen spezielles Kommunikationsmaterial zur Veröffentlichung in Fachzeitschriften sowie bei Fachkonferenzen in Luxemburg und in der Region Grand-Est entwickelt werden soll.

3.        Das Projekt PhysPath-KS (ein besseres Verständnis der Pathophysiologie des Keutelsyndroms als ein Weg zur Heilung), im Rahmen dessen u.a. ein Kolloquium in Nancy vorgesehen ist, zu dem internationale Experten (Forscher, Klinikärzte und Vertreter von Patientenverbänden) aus der Großregion eingeladen werden sollen.

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