Symbolbild

Im Sozialausschuss des Landtags hat Prof. Dr. Smola, Direktorin der Virologie an der Uniklinik in Homburg, erste Eindrücke der Coronavirus-Antikörper-Studie SaarCoPS vorgestellt

Frau Prof. Dr. Smola, Virologin am Uniklinikum Homburg, berichtete von einer hohen Bereitschaft der Saarländerinnen und Saarländer zur Teilnahme an der Studie. So wurden seit Beginn der repräsentativen Untersuchung im Juli 2020 bereits 1870 Blutproben und 2091 Fragebogen abgegeben. Die Studie habe gezeigt, dass bisher 1 – 1,6% der saarländischen Bevölkerung Antikörper entwickelt hätten. Damit liege das Saarland im bundesweiten Durchschnitt, den das Robert-Koch-Institut ermittelt hat. Laut Frau Prof. Smola sei die Dunkelziffer an infizierten Personen ungefähr drei Mal so hoch wie die offizielle Anzahl an nachgewiesenen Covid-19-Fällen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Alwin Theobald sieht die Studie zur Untersuchung der tatsächlichen Infizierten-Quote innerhalb der saarländischen Bevölkerung als wichtigen Baustein im Kampf gegen Corona: „Um dem Virus gezielt entgegentreten zu können, brauchen wir einen möglichst hohen Erkenntnisgewinn. Dies zeigt uns, dass Abstand, Maske tragen und regelmäßiges Händewaschen weiterhin ein elementarer Bestandteil im Kampf gegen das Virus sind. Die Menschen, die selbst keine Symptome aufweisen und dadurch keine Quarantänemaßnahmen zum Schutz ihrer Mitmenschen einleiten können, sind trotzdem ansteckend. Das übertragene Virus kann bei anderen Menschen dann zu einem weitaus schwereren Verlauf der Erkrankung führen.“

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Magnus Jung kommentiert die Zwischenergebnisse wie folgt: „Es gibt leider nur eine Exit-Strategie und das ist der Impfstoff! Eine Herdenimmunität in der Bevölkerung wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Umso wichtiger ist es, dass wir alle auch in den kommenden Monaten Abstand halten und die Hygieneregeln beachten.

Vorläufige Erkenntnisse aus der Zwischenbilanz lassen zudem erahnen, dass nicht alle Infizierten Antikörper gebildet hätten. Prof. Dr. Smola berichtete darüber hinaus, dass weitere Untersuchungen in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig durchgeführt werden sollen. Jede Blutprobe durchläuft in der SaarCoPS-Studie drei unterschiedliche Testverfahren von unterschiedlichen Herstellern. Diese arbeiten mit verschiedenen Antigenen, brachten jedoch alle ähnliche Testergebnisse: In jedem der Antikörperteste schlugen ca. 1% der Blutproben an, 1,6% der Untersuchten zeigten bei mindestens einem der 3 Teste eine positive Reaktion.

Das finale Gesamtergebnis der Antikörperstudie präsentiert das Team der Universitätsklinik des Saarlandes voraussichtlich im Oktober dieses Jahres.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein