Symbolbild

Das Saarland erhält vom Gemeinsamen Bundesausschuss 9.841.000 Euro für das Projekt Mobile Geriatrie Unit (MGU). Mit dem Projekt soll eine konsiliarische und apparative Zusatzdiagnostik am Pflegeheim realisiert werden.

Die MGU entspricht in ihrer Kombination der Diagnostikausstattung einer Notaufnahme und soll der Hausarztpraxis die benötigten diagnostischen Informationen bereitstellen, damit die Pflegeheimbewohner weiter im vertrauten Umfeld behandelt werden können. Die MGU ist ein Fahrzeug, das über ein Ganzkörper CT, Röntgen, EKG, EEG, Ultraschall und Point-of-Care-Labor verfügt und telemedizinisch mit weiteren Fachexperten verbunden ist.

53 Prozent der über-85-jährigen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Die überwiegende Mehrheit derjenigen, die in einem Pflegeheim versorgt werden, sind nicht in der Lage, eine Arztpraxis aufzusuchen und müssen als Folge davon in ein Krankenhaus eingewiesen werden.

Ministerpräsident Tobias Hans: „Ich bin sehr dankbar, dass die MGU-Förderung bewilligt wurde. Denn viele Studien zeigen, dass es gerade älteren Patienten große Probleme macht, wenn sie aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen werden und mit einen Klinikaufenthalt Komplikationen wie Angst, Depression oder Infektionen verbunden sind. Die MGU kann durch frühzeitige Diagnostik dabei helfen, unnötige Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Das wäre ein echter Mehrwert für die Menschen in unseren Pflegeheimen.“

Das Projekt DIKOM wird im Saarland mit einer Laufzeit von drei Jahren gefördert. In einer Evaluation ist eine Cluster-randomisierte Studie mit 724 Pflegeheimbewohnern in 20 Pflegeheimen vorgesehen. Dabei sollen die Effekte der MGU Intervention im Hinblick auf die Rate der Krankenhauseinweisungen, die Pflegebedürftigkeit und Mobilität, die Lebensqualität und die Kosten nachgewiesen werden.

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